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Modernstes Spital Europas auf ÖBB-Areal

Ab 2010 soll in der Brünner Straße 68-70 im 21. Wiener Gemeindebezirk das modernste Spital Europas entstehen. Das neue Spital auf dem rund 120.000 Quadratmeter großen Grundstück der ÖBB wird rund 850 Betten zählen und neue Standards setzen.

“Der Standort für das neue Spitzenspital, das ab 2010 im Norden Wiens entstehen wird, ist fix”, erklärten heute Bürgermeister Dr. Michael Häupl, Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin Mag.a Renate Brauner und Gesundheits- und Sozialstadträtin Mag.a Sonja Wehsely im Rahmen der SPÖ-Klubklausur in Rust. Auf dem rund 120.000 Quadratmeter großen Grundstück der ÖBB in der Brünner Straße 68-70 im 21. Wiener Gemeindebezirk entsteht das modernste Spital Europas. “Im neuen High-Tech-Spital stehen die PatientInnen im Mittelpunkt. Damit sichern wir in unserer Stadt die Gesundheitsstrukturen für die kommenden Jahrzehnte. Das ist ökonomisch notwendig und sinnvoll, und davon profitieren alle Wienerinnen und Wiener”, so Brauner. “In den kommenden Jahren wird der KAV gemeinsam mit dem Errichterkonsortium Porr-Siemens-Vamed das derzeitige Industriegebiet in ein hochwertiges Gesundheitsareal umwandeln. Damit ist ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Umsetzung des Wiener Spitalskonzeptes gesetzt”, unterstrich Wehsely.

Das “High-Tech-Spital mit Wohlfühlcharakter”, so Wehsely, werde mit der Schnellbahnlinie 3, den Straßenbahnlinien 30 und 31 sowie den Bussen 228, 420 und 426 erreichbar und damit hervorragend an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden sein.

Das neue Spital im Norden Wiens wird rund 850 Betten zählen und neue Standards setzen. Die Betriebsstrukturen werden eine moderne Bettenbelegung sowie einen flexiblen und zeitgemäßen Einsatz der Operations­säle gewährleisten. Schon im April soll der EU-weite Architektur­wettbewerb für das Spital ausgelobt werden, dessen Ergebnis für Anfang 2009 erwartet wird.

Klar ist bereits, dass der Bau nach ökologischen Maßgaben errichtet werden muss und überwiegend Ein- und Zweibettzimmer umfassen wird. Neben der Effizienz in den Abläufen und der ökonomischen Optimierung werden “Wohlfühlatmosphäre” und ein durchdachtes Grünraumkonzept einen hohen Stellenwert einnehmen.

Neue Schwerpunktsetzungen in ganz Wien
“Das Krankenhaus Nord ist die Lokomotive für die Weiterentwicklung des Wiener Spitalswesens”, so Wehsely. Damit verbunden werde es zu Übersiedlungen einzelner Abteilungen oder ganzer Spitäler sowie teilweise zu neuen Schwerpunktsetzungen in anderen Wiener Spitälern kommen.

“Die MitarbeiterInnen der betroffenen Krankenhäuser und Abteilungen werden laufend in die weitere Planung einbezogen”, stellte KAV-Generaldirektor Marhold klar. Zahlreiche Gespräche haben bereits statt gefunden.

Das bisherige Krankenhaus Floridsdorf, die Semmelweis-Frauenklinik und das Orthopädische Krankenhaus Gersthof werden komplett in das neue Spital übersiedeln. Aus dem Krankenhaus Hietzing ziehen Herzchirurgie, Kardiologie und Teile der Neurologie im neuen Krankenhaus Nord ein. Das Hietzinger Krankenhaus wird zu einer hochmodernen Klinik für die Volkskrankheiten Schlaganfall, Diabetes und Rheuma ausgebaut und weiterhin eine interne Herzversorgung anbieten.

Das Otto-Wagner-Spital bleibt ein Schwerpunktspital für Orthopädie, Psychiatrie, Neurologie und Pulmologie. Teile der Pulmologie und Thoraxchirurgie sowie der Psychiatrie übersiedeln ins Krankenhaus Nord. Ziel ist eine weitere Regio­nalisierung und die Betreuung der PsychiatriepatientInnen in Schwerpunktkrankenhäusern. Aus dem Wilhelminenspital wird ein Teil der Kinder- und Jugendheilkunde in den Norden Wiens transferiert.

Zusätzliche Betten wird es am neuen Standort für die Kinder- und Jugendpsychiatrie und für die Unfallchirurgie geben.

Damit wird das neue KAV-Krankenhaus in Floridsdorf über folgende medizinische Schwerpunkte verfügen:

– Anästhesie
– Aufnahmestation / Erstversorgung
– Chirurgie (Allgemeinchirurgie)
– Gynäkologie und Geburtshilfe
– Herzchirurgie
– Innere Medizin (Allgemeine Innere Medizin)
– Kardiologie
– Kinder- und Jugendheilkunde
– Kinder- und Jugendpsychiatrie
– Neurologie
– Orthopädie
– Psychiatrie
– Pulmologie
– Thoraxchirurgie
– Unfallchirurgie
– Institut für Labordiagnostik
– Institut für Pathologie
– Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation
– Institut für Radiologie

Vergabeverfahren
Vor nicht ganz zwei Jahren, am 3. Mai 2006, wurde die EU-weite Aus­schreibung des Krankenhauses Nord veröffentlicht. Gesucht war ein Partner für die Errichtung des Spitals auf einem geeigneten Grundstück. Zudem war ein Finanzierungskonzept gefordert. Insgesamt nahmen drei Bewerber mit vier Grundstücken im 21. Wiener Gemeindebezirk teil.

Porr-Siemens-Vamed gingen in die letzte Verhandlungsphase mit dem ÖBB-Grundstück, das bereits in der ersten Phase am besten bewertet worden war. Bei der gestrigen Sitzung der Bewertungs­kommission fiel die Entscheidung, weitere Verhandlungen mit dem Bieterkonsortium Porr-Siemens-Vamed für die Errichtung des Krankenhauses am Standort des ÖBB-Grundstückes in der Brünner Straße zu führen.

Parallel zum Vergabeverfahren erarbeitete der Wiener Krankenanstalten­verbund in den vergangenen Monaten die betriebsorganisatorischen Vorgaben, das Raum- und Funktionsprogramm, die Bau- und Ausstattungsbeschreibung und die Grundlagen für den Architekturwettbewerb.

Kosten
Internationale Schätzungen gehen aktuell bei einem Top-Spital von einem Quadratmeterpreis von bis zu 5.500 Euro aus, wobei mit einer jährlichen Steigerung der Baukosten von etwa 3 Prozent gerechnet werden muss. Im neuen Haus wird auf rund 110.000 Quadratmetern Spitzenmedizin für alle angeboten.

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