Mit Sport gegen Alzheimer

Das schreiben die Forscher im britischen Fachmagazin “The Lancet Neurology”. Die Wahrscheinlichkeit für Demenzerkrankungen insgesamt sei um die Hälfte geringer. Bei genetisch vorbelasteten Menschen wirke Sport noch ausgeprägter gegen einen Ausbruch der betreffenden Krankheit.

Die Wissenschaftler um Miia Kivipelto vom Aging Research Centre des Karolinska Instituts in Schweden hatten 1449 Menschen zwischen 65 und 79 Jahren untersucht, die vor 18 bis 23 Jahren nach ihrem Freizeitverhalten und ihrem Gesundheitsstatus befragt worden waren. 117 von ihnen litten mittlerweile an Demenz, 76 davon hatten Alzheimer. Dabei waren Menschen, die sich in den Befragungsjahren als sportlich aktiv beschrieben hatten, deutlich seltener betroffen – unabhängig von anderen Faktoren wie Geschlecht, Alkohol- und Zigarettenkonsum oder Bildungsniveau.

Es gebe verschiedene Möglichkeiten, das Ergebnis zu erklären, schreiben die Forscher. Zum einen sei regelmäßige Bewegung gut für das Herz- und Kreislaufsystem – und damit Faktoren wie Übergewicht und Diabetes. Für diese sei bereits gezeigt worden, dass sie den Ausbruch von Demenzen beeinflussen. Zum anderen seien auch neurobiologische Mechanismen denkbar. Außerdem sei sportliche Aktivität oft Ausdruck einer gesundheitsorientierten Lebenseinstellung.

Sport zu fördern sei deshalb ein wichtiges Mittel, den Ausbruch von Alzheimer- und Demenzerkrankungen im Alter hinauszuzögern, schreiben die Forscher. Dies gelte gerade mit Blick auf die zunehmende Lebenserwartung der Menschen in den Industrieländern. Allein in Deutschland leiden derzeit bereits rund 1,1 Millionen Menschen an Demenzen, 700.000 davon an Alzheimer. In 40 Jahren wird sich Experten zufolge durch die Alterspyramide die Zahl der Alzheimerkranken verdoppelt haben.