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Mit leuchtenden Augen

Ungleiche Trainingspartner fanden sich am Mittwoch in der Tageswerkstätte der Caritas in Bludenz ein: Drei Basketball-Profis der Dornbirn Lions und neun mental behinderte Sportler betrieben gemeinsam Sport.

“4:4 haben wir gespielt und ich hab alle Körbe gemacht“, sprudelt es aus Jürgen heraus. Schwitzend aber glücklich machen er und zwei Kollegen den nächsten drei Platz auf dem Feld. Zweimal in der Woche spielen die mental Behinderten in Bludenz Basketball zum Aufwärmen. Dies aber ist ein ganz besonderer Workshop. Die Profis Theo Powell, Justin Jones und Ivan Derman von den Dornbirn Lions bringen den Caritas-Sportlern einige Techniken und Kniffe bei – und applaudieren, wenn ihren Schülern ein toller Dreh gelingt. Die kurzen Matches, bei denen die Behinderten sich abwechseln, die Profis aber im Dauereinsatz sind, bilden den Schluss einer tollen Trainingseinheit.

Angefangen haben die Sportler mit Dribbel-Übungen, Pässen im Stehen und im Laufen, sowie Korbwürfen. „Ganz normale Übungen, Dribbeln und Passen sind eben die Grundsteine im Basketball“, erklärt Ivan Derman. Für ihn ist es das erste Mal, dass er mit geistig behinderten Sportlern arbeitet und es macht ihm großen Spaß. „Am schönsten ist, wenn man merkt, dass die Behinderten Spaß haben“, so Djerman.

Keine Sprachbarrieren
Theo Powell und Justin Jones haben beide Erfahrung mit mental behinderten Sportlern, Powell hat in den USA sogar schon mit Special Olympics Teilnehmern trainiert. Einzige Barriere war die Sprache, denn Powell wie Jones sprechen wenig deutsch und wenige ihrer Schützlinge für diesen Nachmittag Englisch. „Ich zeige ihnen halt, wie sie es machen müssen, sie lernen viel durch zusehen“, meint Theo Powell, dass das visuelle Element ohnehin das wichtigste ist. Und schließlich gibt es noch Gesten, die international unmissverständlich sind, wie die geballte Siegesfaust mit der Michael sich über seinen Korbwurf freut. Oder den Applaus, den die Zuschauenden, unter ihnen der ehemalige Landtagspräsident Bertram Jäger, oft spenden.

Die meisten der neun Sportler starten bei den Special Olympics Winter Games im März in Nagano. So etwa Snowboarder Thomas Praxmarer oder Daniel Gruber und Marcel Amann (Ski alpin). An diesem Tag sind sie aber mit vollem Einsatz auf der Jagd nach Körben – auch gegen die Profis. „Du deckst den mit dem Stirnband, du den ohne und ich den Theo“, teilt Thomas seine Kollegen ein. Das Größte ist es freilich, wenn einer der „Riesen“ mit ihnen abklatscht, nach einem Korb oder einer guten Aktion. „Die Aufregung in ihren Augen“ ist für Justin Jones das Besondere an der Lehrstunde mit den Caritas-Leuten und dass alle viel Spaß haben. Und das haben sie, die Lions-Profis wie die Caritas-Sportler.

Das Training war ein voller Erfolg und Heinrich Olsen hat mit diesem Workshop die Vorgaben der Special Olympics Basketball Week mehr als erfüllt: „Menschen mit und ohne Behinderung die Möglichkeit zu bieten, sich besser kennen zu lernen und Menschen mit Behinderung für Basketball zu motivieren“.

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