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Misshandlungs-Affäre

Der Militärkommandant Gottfried Schröckenfuchs hat am Donnerstag gegenüber der APA die Abhaltung einer Übung bestätigt, in deren Verlauf Rekruten von als Terroristen verkleideten Ausbildnern überwältigt wurden. 

Nach Angaben von Schröckenfuchs hat es sich dabei aber um eine Kaderausbildung von Freiwilligen gehandelt. Dass es Schläge mit Bambusstöcken gegeben habe, dementierte Schröckenfuchs.

Die Info-Illustrierte „News“ hat in ihrer neuesten Ausgabe berichtet, dass in der Walgau-Kaserne in Bludesch (Bezirk Bludenz) im November 2003 „Rekruten von als Terroristen verkleideten Ausbildnern überwältigt, von ihnen gewaltsam zu Boden gestoßen und mit Bambusstöcken geschlagen“ worden seien. Anschließend habe man sie in Pinzgauer verladen, wo sie in Kniestellung mit verbundenen Augen und der Pistole am Hinterkopf die Fahrt in die Galinakaserne hätten verbringen müssen. Dort habe man sie, nachdem sie eine Stunde mit gefesselten Händen auf dem kalten Novemberboden gelegen seien, „verhört“ und erneut mit Bambusstöcken geschlagen.

Gottfried Schröckenfuchs bestätigte zwar die Abhaltung einer Übung, betonte aber auf APA-Anfrage, dass die beteiligten Soldaten „Rekruten nach der Basisausbildung am Ende der Kaderausbildung“ gewesen seien. Die Übung in der Walgau-Kaserne habe als Vorbereitung für einen zwei Monate später erfolgten Kosovo-Einsatz gedient. Die veröffentlichte Darstellung, wonach im Verlauf der Übung auch Schläge mit Bambusstöcken ausgeteilt worden, wies Schröckenfuchs zurück. „Das wurde weder von den Ausbildnern noch von den teilnehmenden Rekruten bestätigt“, sagte Schröckenfuchs. Nach Abschluss der Übung hätten Ausbildner und Rekruten „fröhlich miteinander Spiegelei und Speck gefrühstückt“.

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