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Missbrauchsprävention in der Kirche: Erzdiözese Wien verteilt Broschüre in Pfarren

"Kirche soll ein sicherer Ort sein", so Kardinal Christoph Schönborn
"Kirche soll ein sicherer Ort sein", so Kardinal Christoph Schönborn ©APA/HANS PUNZ
Ein aktiver Vorstoß gegen ein wiederkehrendes Problem: Die Erzdiözese Wien will die Prävention von Gewalt und Missbrauch in kirchlichen Kinder- und Jugendgruppen verbessern. Sie hat eine neue, umfangreiche Broschüre aufgelegt, berichtete die Kathpress am Mittwoch.
"Haben zu lange weggeschaut"

Die 68-seitige Publikation “Mein sicherer Ort” richtet sich speziell an ehrenamtliche Gruppenleiter. 3.000 Exemplare werden in den nächsten Tagen an die Pfarren verschickt.

Schönborn: “Kirche soll sicherer Ort sein”

“Kirche soll ein sicherer Ort sein”, hält Kardinal Christoph Schönborn im Vorwort fest. Die Broschüre solle alle in der Kirche Tätigen bei ihrer Bereitschaft zu “Präventionsarbeit und auch Reflexion dessen, wie Kinder- und Jugendarbeit in den Gemeinden und Gruppen gestaltet wird”, unterstützen.

Wo in der Kirche Missbrauch durch Geistliche, Priester oder Ordensleute geschehe, könne dies zur “Gottesvergiftung” werden, mahnte Schönborn: “Missbrauch verstellt oft für ein ganzes Leben den Zugang zu Gott, der mit uns ist und der uns befreit.” Die Kirche sei verpflichtet zur “Umkehr” sowie zur Aufarbeitung ihrer Vergangenheit.

Missbrauchsprävention: Infos zum richtigen Verhalten bei Verdacht

Auch Prävention sei nötig. In der Broschüre werden etwa die Themen sexuelle Übergriffe und Gewalt, Nähe und Distanz, Macht und Machtmissbrauch, Sexualität und das Verhalten in Verdachtsfällen behandelt. Empfohlen wird auch, in den jeweiligen Teams die Handhabung bestimmter Themen rechtzeitig abzusprechen: von Ritualen wie Begrüßung und Verabschiedung über Zusammenarbeit mit Eltern und den Umgang mit Smartphones und Spielen bis hin zur Veröffentlichung von Fotos und Filmen.

(apa/red)

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