Zwei Opfer, die auch Privatklage gegen den Mann eingebracht hatten, drohen nun im Falle einer Einstellung des Verfahrens, weitere Details zu den Vorgängen in Kremsmünster zu veröffentlichen.
Hoher Geistlicher vor Gericht?
Noch in dieser Woche könnte die Staatsanwaltschaft entscheiden, ob gegenüber dem Pater Anklage erhoben wird. Der Fall liegt bereits seit mehreren Jahren bei der Anklagebehörde. Gegen zwei weitere Mitbrüder wurden die Verfahren bereits eingestellt. Sollte es tatsächlich zu einem Prozess kommen, wäre dies der erste gegen einen hohen Geistlichen seit Bekanntwerden der Missbrauchsfälle in der römisch-katholischen Kirche in den vergangenen Jahren.
Nach Bekanntwerden der Vorwürfe entschuldigte sich der Pater in einer schriftlichen Stellungnahme. Zudem habe das Stift zugesichert, Aufarbeitung der Fälle zu betreiben, etwa durch die Errichtung eines Mahnmals. Dies sei bis heute nicht geschehen, kritisieren die Opfer. Vielmehr versuche man weiterhin, die Angelegenheit totzuschweigen. Sie werfen auch anderen Geistlichen sowie Lehrern in Kremsmünster vor, über die Vorfälle bescheid gewusst zu haben.
“Auspacken” über weitere Vorfälle
Jene zwei Missbrauchsopfer, welche auch Privatanklage gegen den ehemaligen Konviktsleiter angestrengt haben, wollen im Falle einer Einstellung des Verfahrens einen Fortführungsantrag stellen und über weitere Vorfälle “auspacken” kündigten sie an. Zudem sei man gerade dabei, einen Verein zu gründen, der Spenden für die Rechtsvertretung weiterer Betroffener sammelt.
(APA)