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Modellversuche in der Rhesi-Versuchshalle

Mit den Modellversuchen werden die im Generellen Projekt berechneten positiven Veränderungen im Abflussverhalten und an der Flusssohle sowie die Belastungen der Uferböschung überprüft.
Mit den Modellversuchen werden die im Generellen Projekt berechneten positiven Veränderungen im Abflussverhalten und an der Flusssohle sowie die Belastungen der Uferböschung überprüft. ©Laurence Feider
Für „Fritag um füfe“ öffnete die Modellversuchshalle für das Hochwasserschutzprojekt Rhesi vorab ihre Türen.
Modellversuchshalle Rhesi

Dornbirn. Bei diesem Modell stimmt wirklich alles – jede Flussbiegung, jede Brücke und jeder Kieselstein wurden maßstabsgetreu nachgebildet. Die Teilnehmer von „Fritag um füfe“ bekamen einen exklusiven Einblick in die Modellversuchshalle des Hochwasserschutzprojektes Rhesi. Untergebracht ist das Rhein-Modell in einer rund 4700 Quadratmeter großen Industriehalle auf dem Sägenareal neben der Fachhochschule in Dornbirn – der Versuchsaufbau ist einer der größten in Europa.

Wasserbauliche Modellversuche

Nach umfassenden Vorarbeiten liegt jetzt das sogenannte Generelle Projekt für das Hochwasserschutzprojekt Rhesi vor. „Mit den Modellversuchen werden die im Generellen Projekt berechneten positiven Veränderungen im Abflussverhalten und an der Flusssohle sowie die Belastungen der Uferböschung überprüft. Auch die Auswirkungen auf die Strukturen im Flussbett und der Geschiebehaushalt werden im Modell überprüft“, erklärte Rhesi-Projektleiter Markus Mähr. Dazu wurde der Rhein im Maßstab 1:50 auf einer Länge von 100 Metern nachgebaut – die Versuche konzentrieren sich auf die beiden Projektabschnitte Widnau bis Höchst, die sogenannte „Engstelle“, und Oberriet bis Koblach mit der Frutzmündung.

Zuerst werden am Rheinmodell im jetzigen Zustand die Hochwasserereignisse der letzten Jahre nachgestellt, ab Herbst wird das Modell so umgebaut, wie der Fluss nach dem Rhesi-Ausbau verlaufen wird. So kann von den Fachleuten im Vorfeld getestet werden, wie sich das Hochwasserschutz-Generationenprojekt bewährt. Der Aufbau und die wichtigen Versuchsreihen werden von der Versuchsanstalt für Wasserbau Hydrologie und Glaziologe der ETH Zürich (VAW) begleitet und durchgeführt. Parallel zu den Modellversuchen in Dornbirn werden kleinere Modellversuche für Detailfragen an der VAW in Zürich und der Technischen Universität Wien durchgeführt.

Den Besuchern im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Fritag um füfe“ gab Projektleiter Markus Mähr zunächst einen Einblick in das 2011 gestartete Hochwasserschutzprojekt Rhesi. Bis 2021 solle die Planung abgeschlossen sein, anschließend werde man in die Genehmigungsphase gehen. Derzeit gehe man von einem Baustart 2024 und einer Bauzeit von rund 20 Jahren aus. Die Modellversuche am ersten Modellabschnitt Widnau – Höchst sollen bis Herbst 2020 abgeschlossen sein. In der zweiten Etappe wird der Bereich der Frutzmündung modelliert, wo die größte Aufweitung mit einer Breite bis zu 390 Metern entstehen soll.

Tag der offenen Tür

Wie das Ganze in der Praxis funktioniert erfuhren die Besucher am Freitag von Projektleiter Markus Mähr und Projektingenieur Bernhard Valenti bei einer „Trocken-Führung“ durch die Modellversuchshalle. Nach Abschluss der restlichen Bauarbeiten kann man das Modell dann auch in „nassem“ Zustand erleben. Am Samstag, 15. Juni 2019 wird die Rhesi-Modellversuchshalle mit einem Tag der offenen Tür (11 bis 17 Uhr) offiziell eröffnet.

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