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Migranten holen bei Bildungsstudien leicht auf

Migranten holen bei Bildungsvergleichsstudien in Österreich gegenüber den einheimischen Schülern leicht auf. Das zeigen sowohl die aktuellen Resultate des Lese-Vergleichs PIRLS als auch jene des Mathe- und Naturwisssenschaftsvergleichs TIMSS in der vierten Klasse Volksschule. Die Leistungsunterschiede sind aber nach wie vor beträchtlich.


Bei PIRLS (Progress in International Reading Literacy Study) erreichten die Kinder mit Migrationshintergrund einen Mittelwert von 497 Punkten, jene ohne 537 Punkte. Das entspricht einer Differenz von 40 Punkten – bei der letzten PIRLS-Studie betrug der Leistungsunterschied noch 46 Punkte.

Bei TIMSS (Trends in International Mathematics and Science Study) stehen sogar drei Vergleichswerte zur Verfügung: In der Mathematik verringerten sich die Leistungsdifferenzen kontinuierlich zwischen 1995 (55 Punkte), 2007 (42 Punkte) und 2011 (36 Punkte), das gleiche Bild zeigt sich bei den Naturwissenschaften (1995: 80 Punkte, 2007: 70 Punkte: 2011: 60 Punkte).

Im internationalen Vergleich sind die Leistungsunterschiede zwischen Migranten und Einheimischen in Österreich allerdings groß. Der durchschnittliche Leistungsunterschied zwischen ein- und mehrsprachigen Kindern beträgt bei PIRLS 36 Punkte, das ist die größte Leistungsdifferenz innerhalb ausgewählter EU-Vergleichsländer. Integrationsstaatssekretär Kurz erneuerte am Mittwoch deshalb seine Forderung nach Deutsch-Unterricht vor dem Eintritt in das Regelschulwesen für Kinder mit Sprachproblemen.

Für den Vorsitzenden der Pflichtschullehrer-Gewerkschaft, Paul Kimberger (FCG), sind die Ergebnisse der ersten Bildungsstandard-Testung in Mathematik “insgesamt nicht so schlecht”. Er sei vor allem begeistert von jenen Brennpunktschulen, die trotz widriger Rahmenbedingungen gute Ergebnisse erreicht hätten. Dass 17 Prozent der Schüler die Standards nicht erreichen, ist aus seiner Sicht keine große Überraschung.

Die Ergebnisse der Studien sollen die Qualitätsentwicklung an den Schulen vorantreiben. Bis Juni müssen von den Schulleitern Projekte zur Qualitätsverbesserung aufgesetzt werden, heißt es aus dem Unterrichtsministerium.

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