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Messerattacke in der Leopoldstadt: Täter in Psychiatrie verlegt, Beamten Finger gebrochen

Der 23-Jährige wurde in die Psychiatrie verlegt
Der 23-Jährige wurde in die Psychiatrie verlegt ©APA
Der wegen einer Messerattacke in Wien-Leopoldstadt inhaftierte Afghane, der sich seit vergangener Woche wegen versuchten Mordes in U-Haft befand, wurde nach einer Handgreiflichkeit ins Otto Wagner Spital verlegt.
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Messerattacke Wien Praterstern

Der 23-Jährige, der mehrere Personen auf der Praterstraße und beim Praterstern niederstach, attackierte in der Justizanstalt Josefstadt mehrere Justizwachebeamte. Einem von ihnen brach er den kleinen Finger. Er wurde darauf hin in die Abteilung für Forensische Akutpsychiatrie im Otto Wagner Spital transportiert.

Nach Messerattacke in Wien-Leopoldstadt: Afghane nun in der Psychiatrie

Wie Oberst Peter Hofkirchner, der stellvertretende Leiter der Justizanstalt, der APA bestätigte, spielte sich der Zwischenfall in der Nacht auf Donnerstag ab. Der Afghane wurde nach einem Selbstmordversuch in seinem Haftraum videoüberwacht. “Dabei wurde bemerkt, dass er begonnen hat, Streifen von seiner reißfesten Kleidung abzulösen”, sagte Hofkirchner. Beamte betraten die Zelle, versuchten den Mann zu beruhigen und brachten ihn schließlich zur diensthabenden Ärztin, die ihm allenfalls ein Medikament verabreichen sollte.

“Maßhaltende Gewaltanwendung” der Justizwache

Dort legte der 23-Jährige laut Hofkirchner ein aggressives Verhalten an den Tag. Zu seiner Bändigung sei eine “maßhaltende Gewaltanwendung” der Justizwache erforderlich gewesen. Einer der Beamten wurde dabei verletzt. In weiterer Folge wurde die Überstellung des Häftlings in die Psychiatrie veranlasst. “Er hat sich seit seiner Einlieferung in die Justizanstalt auffällig verhalten. Wenn jemand so massiv auffällig ist, kann man nicht zur Tagesordnung übergehen”, erläuterte Hofkirchner. Es erscheine geboten, den Mann in einer geschlossenen Abteilung fachärztlich beobachten und allenfalls behandeln zu lassen.

Klärung einer vorliegenden psychischen Erkrankung

Für seinen Verteidiger Wolfgang Blaschitz deutet die jüngste Auseinandersetzung darauf hin, dass der 23-Jährige nicht klar bei Verstand sein dürfte. “Es ist rational nicht erklärbar, dass jemand einen tätlichen Angriff auf sechs g’standene Männer von der Justizwache beginnt”, meinte der Anwalt gegenüber der APA. Ob und inwieweit der Mann an einer psychischen Erkrankung leidet, muss ein von der Justiz beizuziehender psychiatrischer Sachverständiger klären. Der Experte wird zu klären haben, ob der 23-Jährige im Tatzeitpunkt zurechnungsfähig und damit auch schuldfähig war.

(APA/Red.)

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