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Merkel und Erdogan gedenken der Brand-Opfer

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan haben zusammen mit Berliner Schülern mit einer Schweigeminute der Opfer der Brandkatastrophe von Ludwigshafen gedacht. Erdogan zu Besuch in Deutschland 

Merkel sagte zum Auftakt einer Diskussionsveranstaltung am Freitag im Kanzleramt, das Feuer sei ein “schreckliches Ereignis gewesen, das uns in Deutschland sehr erschüttert hat”. Erdogan appellierte an das Verantwortungsbewusstsein aller.

“Die deutsche Polizei und die deutsche Feuerwehr haben mit großem Engagement gearbeitet”, sagte der türkische Premier und Chef der konservativ-islamischen Regierungspartei AKP. Jetzt komme es darauf an, die Brandursache aufzuklären. “Das wird die türkische und die deutsche Gesellschaft aufatmen lassen. Das wird dann ein wichtiger Schritt der Integration sein.”

Bei einem Besuch an der Unglücksstelle hatte Erdogan am Donnerstag zur Besonnenheit gemahnt, die Helfer gelobt und für rasche Ermittlungen zur Klärung der Brandursache geworben. Bei dem Brand in einem von Türken bewohnten Haus, bei denen es sich durchwegs um Aleviten handelt, kamen am Sonntag neun Menschen ums Leben. Für türkische Politiker sind die Toten schlicht muslimische Türken. Die Religionsgemeinschaft der Aleviten selbst steht der Regierung in Ankara traditionell distanziert und misstrauisch gegenüber.

Demnach haben sich die Aleviten in Deutschland vom Engagement Erdogans in der Sache Ludwigshafen distanziert. Die Alevitische Gemeinde Deutschland kritisierte auch die Beteiligung von türkischen Polizisten an den Ermittlungen zu dem Hausbrand. Diese seien “gut beraten, ihre Hausaufgaben zunächst in der Türkei zu machen”, erklärte der Generalsekretär der Gemeinde, Ali Ertan Toprak. Er verwies auf unaufgeklärte tödliche Anschläge in der Türkei. Seit Jahrhunderten wehrt sich die religiöse Minderheit der Aleviten dagegen, von der herrschenden Politik und dem sunnitischen Islam der türkischen Bevölkerungsmehrheit vereinnahmen zu lassen.

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