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Meilenstein in der Qualitätsentwicklung der Kinderbetreuung

Neuer Meilenstein in der Kinderbetreuung in Vorarlberg.
Neuer Meilenstein in der Kinderbetreuung in Vorarlberg. ©APA/Themenbild
Das Kinderbetreuungsangebot in Vorarlberg werde nicht nur laufend ausgebaut, sondern auch in Sachen Qualität weiterentwickelt, so Landesrätin Katharina Wiesflecker am Freitag.

Es soll künftig mehr Förderung für die Vorbereitungszeit des Betreuungspersonals geben, weiters soll die schrittweise Umsetzung des neuen sozial gestaffelten Elterntarifmodells fortgesetzt werden. Eine Arbeitsgruppe soll eine Modell erarbeiten, mit dem ab September 2017 im Rahmen der Personalkostenförderung für Kinderbetreuungseinrichtungen die Vorbereitungszeit stärker berücksichtigt werden kann. Konkret heißt das, dass die Vorbereitungszeit – also jener Teil der Arbeitszeit, der neben der Betreuung der Kinder für Planungen, Beobachtung und Dokumentation oder für die Zusammenarbeit mit Eltern und Behörden aufgeht, auf bis zu 25 Prozent der Öffnungszeiten je Gruppe erhöht wird. Die bislang geltende Grenze von zehn Stunden pro Gruppe und Woche entfällt. Weiters gibt es zusätzliche Stunden für die Leitung von Kinderbetreuungseinrichtungen sowie für Teambesprechungen.

Meilenstein

Für Landesrätin Wiesflecker ist das nicht nur ein wichtiger Schritt in Angleichung zum Kindergarten, sondern ein Meilenstein in der Qualitätsentwicklung der Kleinkindbetreuung in Vorarlberg: “Beim  Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen muss die Qualität stimmen. Die Berücksichtigung der individuellen, altersgerechten Begleitung steht im Vordergrund”, sagte sie. Die Anerkennung der Vorbereitungszeit als Arbeitszeit bedeute zudem eine faire Bewertung einer Arbeit, die zum Großteil von Frauen gemacht wird, und eine Wertschätzung der Elementarpädagogik und damit der hohen Verantwortung, welche die Pädagoginnen jeden Tag tragen.

Die zusätzlichen Personalkosten für diese Verbesserung belaufen sich auf jährlich ca. 1,3 Millionen Euro. Das Land trägt 60 Prozent, die Gemeinden 40 Prozent dieser Kosten.

Alle Einrichtungen profitieren

Auch die Obfrauf des Landesverbandes selbstorganisierter Kindergruppen und Elterninitiativen, Bea Madlener-Tonetti, zeigte sich erfreut: “Höchste Qualität  in der Betreuung ist deshalb so wichtig, weil die Kinder, die heute zur Betreuung gebracht werden, immer jünger werden und mehr Zeit in einer Kinderbetreuungseinrichtung verbringen als früher.” Bezüglich “Vorbereitungszeit” herrsche vielfach die Vorstellung, dass Pädagoginnen Bastelmaterialien einkaufen gehen und in stundenlanger Arbeit Schablonen für die Kinder herstellen. “Das ist nicht so, weder im Kindergarten noch in den Kindergruppen. Die Vorbereitungszeit wird vor allem für die mittelbare pädagogische Arbeit  verwendet.” So werden etwa die Erfahrungen aus der direkten Betreuungszeit mit den Kindern anschließend  dokumentiert und in Teamsitzungen  reflektiert. Die Entwicklungsdokumentationen werden auch als Basis für Gespräche mit den Eltern herangezogen.

Von der neuen Regelung profitieren alle Einrichtung, am meisten aber jene, die mehrere Gruppen, lange Öffnungszeiten und dementsprechend eine hohe Zahl von Mitarbeitenden haben. Gerade diese Einrichtungen waren durch die bisherige Regelung der Zehn-Stunden-Grenze im Vergleich eher schlechter gestellt.

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