Das liegt auch daran, dass im Burgenland Grund- und Restmandate gleich viel kosten.
Anders als etwa in Wien werden Großparteien im Burgenland nicht begünstigt. Dort ist – wie in Oberösterreich auch – die selbe Anzahl Stimmen nötig für Mandate in den Wahlkreisen und Restmandate auf Landesebene. Geändert wurde dies Anfang der 90er-Jahre – nachdem die SPÖ mit LH Hans Sipötz bei der Landtagswahl mehr Stimmen und somit ein Grundmandat mehr in einem Wahlkreis bekam, dafür aber zwei Restmandate einbüßte.
Absolute für die SPÖ: Rückblick
Solche Zufälle wurden mit der neuen Verteilungsmethode ebenso ausgeschlossen werden wie die Möglichkeit, mit 46 Prozent (wie in Wien) die absolute Mandatsmehrheit erobern zu können.
Das führt dazu, dass die SPÖ die 2005 mit 52,18 Prozent eroberte Absolute von 19 der 36 Landtagsmandate 2010 wieder einbüßte: Denn mit 48,26 Prozent bekam sie nur 18 Mandate. Das 19. gibt’s im Burgenland erst mit 50 Prozent.
Wie wird die Wahl im Burgenland wohl ausgehen?
In den zwei veröffentlichten Umfragen für die Wahl am 31. Mai kam die SPÖ auf 44 (Gallup/Österreich) bzw. 46 (Hajek/orf.at) Prozent. Auch mit etwas mehr als 46 Prozent müsste die SPÖ um ihr 18. Mandat zittern, ergab eine Mandatssimulation der ARGE Wahlen.
Bei einem – fiktiven – Ergebnis von 30,8 Prozent und zwölf Mandaten für die ÖVP, (angesichts der Umfragen niedrigen) 10,8 Prozent/vier Mandaten für die FPÖ, 5,4 Prozent/zwei Mandaten für die Grünen und 4,5 Prozent und einem Mandat für die LBL hätte die SPÖ 17 Mandate, wäre aber nah am 18.
Noch näher wäre allerdings die LBL am zweiten – weil das zwölfte Mandat der ÖVP sehr schwach abgesichert wäre.
Keine großen Hoffnungen für die NEOS
Steigen SPÖ und die anderen Parteien mit dem Mittelwert der beiden Umfragen aus, würden die LBL – ebenso wie die NEOS – mit drei Prozent die Vier-Prozent-Hürde verfehlen. Die SPÖ hätte dann 45 Prozent und 17 Mandate, die ÖVP 30,5 und zwölf, die FPÖ 12,5 und fünf, die Grünen 6,0 und zwei Mandate.
Den seit 2013 im Nationalrat vertretenen NEOS machen die Meinungsforscher keine großen Hoffnungen auf den Eroberung des burgenländischen Landtages. Sie sind in beiden Umfragen mit drei Prozent und somit ohne Mandat ausgewiesen.
(APA)