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Mehrheit fühlt sich gut über das Coronavirus informiert

Die Mehrheit der Österreicher fühlt sich gut über das Coronavirus informiert.
Die Mehrheit der Österreicher fühlt sich gut über das Coronavirus informiert. ©APA/AFP PHOTO /CENTERS FOR DISEASE CONTROL AND PREVENTION/ALISSA ECKERT/HANDOUT
Die Mehrheit der Österreicher fühlt sich gut über das Coronavirus informiert, auch die Nachrichtennutzung ist so hoch wie nie. Mehr als die Hälfte war aber bereits mit "Fake News" konfrontiert.

Die Mehrheit der Österreicher fühlt sich über das Coronavirus gut informiert. Die Informationen darüber bezieht die Bevölkerung vor allem aus den klassischen Medien wie Fernsehen, Radio und Zeitungen. Das geht aus einer Studie des Gallup-Instituts, die am Mittwoch präsentiert wurde, hervor. Mehr als die Hälfte gab aber auch an, mit "Fake News" konfrontiert gewesen zu sein.

Je älter, desto besser informiert

Für die Umfrage wurden 1.000 Personen zwischen 16. und 18. März online befragt. Sie ist repräsentativ für die webaktive Bevölkerung ab 16 Jahren. Die Mehrheit fühlt sich demnach gut über das Virus informiert (77 Prozent). Vor allem die über 50-Jährigen stimmten dieser Aussage zu (84 Prozent), bei den unter 30-Jährigen ist der Anteil etwas niedriger (66 Prozent). Nur drei Prozent aller Befragten fühlen sich nicht gut informiert.

Die Krise habe zu einem veränderten Medienverhalten geführt, sagte Studienleiterin und Gallup-Geschäftsführerin Andrea Fronaschütz im Rahmen einer Online-Pressekonferenz. Klassische Medien, allen voran das Fernsehen, erlebten eine Renaissance. Einen "Sonderstatus" nehme dabei derzeit das lineare öffentlich-rechtliche Fernsehen, also der ORF, ein. Aber auch Zeitungen werden verstärkt genutzt, Soziale Medien bleiben als Informationsquelle dagegen hinter den klassischen Medien zurück.

Österreicher konsumierten so viele Nachrichten wie selten zuvor

Die Mediennutzung der Österreicher ist derzeit sehr hoch. Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, täglich mehr als zwei Stunden Nachrichten zum Thema Coronavirus zu konsumieren. Rund ein Sechstel verbringt sogar vier Stunden täglich damit, gezielt nach Nachrichten über das Virus zu suchen.

Primäre Informationsquellen sind die klassischen Medien, auch für die jüngere Bevölkerung. Zur Information über die Corona-Krise wird in erster Linie das Fernsehen genützt (88 Prozent), gefolgt von Radio (56 Prozent) und Zeitungen (54 Prozent; Print und Online zusammengefasst). Erst an vierter Stelle folgen die Sozialen Medien mit 41 Prozent - gleichauf mit Websites von Behörden und Organisationen, die vor allem jüngere Menschen als wichtige Quelle nennen (51 Prozent). Aber auch Zeitungen sind in der aktuellen Situation eine wichtige Informationsquelle für die 16- bis 30-Jährigen (53 Prozent) - eine Chance für die Zeitungen, neue Zielgruppen an sich zu binden, so Fronaschütz. Bei der Social Media-Nutzung steht Facebook an erster Stelle (35 Prozent), gefolgt von Youtube (14 Prozent) und Instagram (13 Prozent).

"Fake News" als Problem

Ein Viertel der Befragten ist der Ansicht, dass die Medien geholfen haben, die Gefahren zu erkennen und die Krise einzudämmen. 60 Prozent sehen diese Aussage differenziert: Sie sind der Meinung, dass es Medien gebe, die vor allem Panik verbreiten und solche, die sachlich informieren. Die Mehrheit vertraut den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern am meisten (56 Prozent), 20 Prozent den Qualitätszeitungen. Das größte Misstrauen wird Boulevardzeitungen (31 Prozent) und Social Media (39 Prozent) entgegengebracht.

Mehr als die Hälfte (55 Prozent) erklärte außerdem, in den Tagen vor der Umfrage mit "Fake News" konfrontiert gewesen zu sein. Vor allem bei den unter 30-Jährigen gab ein großer Teil (75 Prozent) an, Nachrichten wahrgenommen zu haben, die sie für Falschmeldungen halten. Grundsätzlich gelte, je besser man sich informiert fühlt, desto besser sei auch die eigene Stimmung, sagte Fronaschütz. "Mangel an Information macht anfällig für Verschwörungstheorien und führt zu einer grundpessimistischen Haltung", stellte sie fest.

(APA/red)

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