Nach Angaben der Polizei haben die Räuber fünf Ordensbrüder (von 56 bis 68) der Schulbrüder bei dem Überfall in Wien-Floridsdorf verletzt. Der älteste Ordensbruder erlitt schwerere Blessuren am Kopf, er war aber ansprechbar. Die zumindest zwei Täter kamen gegen 13.30 Uhr in die Kirche, in der zu dem Zeitpunkt keine Messe stattfand.
#aktuell läuft in #Strebersdorf ein polizeilicher Großeinsatz. Wir sind dort verstärkt vor Ort und sperren derzeit das Gebiet #Langenzersdorferstraße #AntonBöckgasse #Krottenhofgasse großräumig ab. Bitte meiden Sie den Sperrbereich und lassen Sie unsere Kollegen vor Ort arbeiten
— POLIZEI WIEN (@LPDWien) 27. Dezember 2018
Ordensbruder schwer misshandelt
Ein etwa 1,80 Meter großer Täter, der mit ausländischem Akzent sprach, traf den 68-jährigen Ordensbruder an und misshandelte diesen schwer. Dem Opfer kam ein weiteres Ordensmitglied zu Hilfe, das ebenfalls verletzt wurde. Gerüchte, wonach die Täter auch Schusswaffen einsetzten, bestätigte die Polizei nicht. Die Verletzungen entstanden durch stumpfe Gewalt, sagte Polizeisprecher Harald Sörös. Möglicherweise hatten die Täter Eisenstangen dabei.
Den beiden Misshandelten dürften weitere drei Ordensbrüder zu Hilfe gekommen sein, die ebenfalls verletzt wurden. Gegen 16.15 Uhr wurde die Polizei verständigt, welche die Verletzten fand. Bei den vier leichter Verletzten dürfte es um Prellungen gehen. Alle fünf wurden in Krankenhäuser eingeliefert.
Motiv für Raub in Kirche noch unklar
Das Motiv der vermutlich zwei Männer war zunächst noch unklar. Es gab Indizien, die auf ein Raubmotiv hindeuteten. Eine Terrorattacke schloss Sörös aus. Die Exekutive hielt es für möglich, dass sich die Täter noch am Areal der Schulbrüder aufhielten. Unter anderem durchsuchte die Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (Wega) das Pfarrhaus.
Über Strebersdorf kreiste ein Polizeihubschrauber, der die Großfahndung nach den Geflüchteten unterstützte. Auch die Wiener Berufsrettung war im Einsatz. So war der Katastrophenzug am Strebersdorfer Platz postiert.
Gegen 13.30 überfielen derzeit 2 unbekannte Täter mehrere Ordensbrüder in der Klosterkirche Maria Immaculata in #Strebersdorf. Die Tat streckte sich über mehrere Stunden, gegen 16:17 Uhr entdeckten unsere KollegInnen die gefesselten und teils schwer verletzen Opfer.
— POLIZEI WIEN (@LPDWien) 27. Dezember 2018
Durchsuchung des Areals blieb ergebnislos
Laut Polizeisprecher Harald Sörös wurde die Durchsuchung des Areals am Abend ergebnislos beendet. Von den Tätern fanden die Einsatzkräfte keine Spur. Die Großfahndung blieb aufrecht. Sörös zufolge hat der Täter, der gegen 13.30 Uhr in die Katholische Kirche Maria Immaculata in der Anton-Böck-Gasse gekommen war, den 68-jährigen Ordensbruder mit einer Pistole gezwungen, sich auf den Boden zu legen. Der Geistliche wurde in weiterer Folge schwer verletzt.
Weitere vier Angehörige der Ordensgemeinschaft, die nach und nach ebenfalls in die Kirche kamen, wurden mit Schlägen traktiert und ebenfalls gezwungen sich hinzulegen. Alle fünf wurden gefesselt.
Ein Zeuge, der seit sieben Jahren als Haustechniker im vis-a-vis gelegenen De-La-Salle-Gymnasium arbeitet, berichtete von einem Gespräch mit einem Geistlichen nach dem Überfall: Dieser habe demnach ihm gegenüber behauptet, er habe einen der Täter bereits Tage zuvor in der Kirche gesehen. Womöglich wollte der Mann die Gegebenheiten auskundschaften.
(APA/Red)