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Mehr Kohlenmonoxid-Einsätze in Wien verzeichnet

Seit Jahresbeginn rückte Berufsfeuerwehr 51-mal aus.
Seit Jahresbeginn rückte Berufsfeuerwehr 51-mal aus. ©APA/HANS KLAUS TECHT
Seit Jahresbeginn stand die Berufsfeuerwehr Wien bereits bei 51 Einsätzen wegen erhöhter CO-Werten im Einsatz. Für zwei Personen kam jede Hilfe zu spät.
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Feuerwehr warnt vor Gasthermen

Nach den jüngsten Kohlenmonoxid-Unfällen mit zwei Toten verzeichnet die Berufsfeuerwehr Wien insgesamt einen leichten Anstieg an Kohlenmonoxid-Einsätzen (CO). Seit Jahresbeginn wurde sie 51-mal wegen erhöhter CO-Werte alarmiert. Im selben Zeitraum gab es im Vorjahr 49 derartige Alarmierungen. 2017 waren es bis Anfang Juli 39 Einsätze, informierte die Berufsfeuerwehr auf APA-Anfrage.

Anzahl der Kohlenmonoxid-Einsätze in Wien leicht gestiegen

Insgesamt fanden in der Bundeshauptstadt 2018 86 Einsätze wegen des farb-, geruch- und geschmacklosen Atemgifts Kohlenmonoxid statt. 2017 waren es 82. Jürgen Figerl, Pressesprecher der Berufsfeuerwehr Wien, betonte, dass ein Einsatz aufgrund von erhöhten CO-Werten nicht mit einem Unfall gleichzusetzen sei.

"Zu einem CO-Einsatz wird die Feuerwehr alarmiert, wenn ein Unfall mit Personenschaden nicht ausgeschlossen werden kann", erklärte der Feuerwehr-Sprecher. Manchmal würden CO-Melder jedoch anschlagen, obwohl keine Gefahr für die Gesundheit bestehe. Diese hätten nämlich empfindliche Warnschwellen oder würden mitunter direkt auf Gasgeräte gestellt, was meist nicht den Herstellerangaben zwecks Platzierung entspreche.

Wien: Zwei Personen an Kohlenmonoxid-Vergiftung gestorben

Zu wie vielen CO-Unfällen mit Personenschaden es seit Jahresbeginn bzw. im Jahr 2018 gekommen ist, ließ sich nicht eruieren. Fest steht, dass heuer in Wien bereits zwei Personen an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung gestorben sind.

Die Rauchfangkehrer-Innung Wien ist im Besitz von älteren Zahlen. Demnach kam es 2012 zu 112 CO-Unfällen in Wien. Von 2013 bis 2015 kamen jährlich rund 80 Menschen wegen Kohlenmonoxid zu Schaden. 2016 wurden 23 und 2017 28 CO-Unfälle registriert, wobei einer davon tödlich endete. Vor 2012 sind laut den Zahlen der Rauchfangkehrer-Innung jährlich zwischen fünf und acht Menschen durch CO-Vergiftungen gestorben.

Meist Gasgeräte als Verursacher

Zumeist stehen CO-Unfälle in Verbindung mit Gasgeräten. "Ca. 8.000 Gasgeräte wurden im Jahr 2018 in Wien wegen Gefahr im Verzug gesperrt", sagte Peter Hönig, Innungsmeisterstellvertreter der Wiener Rauchfangkehrer, im Gespräch mit der APA. Im Jahr 2017 kam es zu 7.895 Sperren von Gasgeräten und damit um 25 Prozent mehr als noch im Jahr 2016. Eine Sperre werde meistens im Zuge der Hauptkehrung wegen stark verschmutzter Gasgeräte ausgesprochen. Auch eine ungenügende Luftzufuhr würde zu einer Außerbetriebnahme führen, erklärte Hönig. Das Bewusstsein für CO-Unfälle sieht er vor allem im Zusammenhang mit mobilen Klimageräten gestärkt. "Diese sollten vor der Inbetriebnahme von Rauchfangkehrern überprüft werden, ob sie auch gefahrlos angewendet werden können", appellierte Hönig.

Mobile Klimageräte saugen Raumluft ab, die Gasthermen zur Verbrennung benötigen. Dadurch kann ein starker Unterdruck entstehen, der selbst neue oder gewartete Thermen in ihrer Funktionsweise beeinträchtigen kann. Daher sollte man, so die Empfehlung der Rauchfangkehrer, auch an heißen Tagen regelmäßig die Fenster öffnen. Und ob Duschen oder Geschirrspülen - sobald ein Gerät in Betrieb genommen wird, Fenster bzw. Türen zu anderen Räumen mit offenem Fenster öffnen.

Organismus erstickt innerlich

Kohlenstoffmonoxid ist ein farb- und geruchloses Gas. Gelangt es über die Lunge in den Blutkreislauf, bindet es sich - vereinfacht -an die roten Blutkörperchen und verhindert den Sauerstofftransport im Körper. Der Organismus erstickt innerlich. Symptome einer leichten Kohlenstoffmonoxidvergiftung sind Kopfschmerzen, Schwindel und grippeähnliche Symptome. Wenn solche Symptome auftreten, sollte sofort der gefährdete Bereich verlassen und Rettung und Feuerwehr verständigt werden.

(APA/Red)

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