Innerhalb von zehn Jahren sind die Medikamentenkosten derSalzburger Gebietskrankenkasse von 75 Millionen Euro (1999) auf 121 Mio. Euro (2009) gestiegen, jedes Jahr machte die Steigerung vier bis acht Prozent aus. Seit Anfang 2010 gilt nun die Vereinbarung mit der Ärzteschaft, dass diese bei gleicher therapeutischer Eignung von mehreren Medikamenten das jeweils kostengünstigere verordnen sollen. Und der finanzielle Erfolg stellte sich sofort ein: Im ersten Halbjahr sanken die Medikamentenkosten um 2,3 Prozent, zu Jahresende werde es zumindest noch ein Rückgang um einige Zehntel Prozent sein. Denn im Lauf des Jahres seien wieder etliche extrem teure Arzneimittel – vor allem bei der Krebstherapie – auf den Markt gekommen, so Schluckner.
Ursprünglich hatte die SGKK mit einer jährlichen Einsparung von rund vier Mio. Euro gerechnet, wegen der neuen Medikamente dürften es im ersten Jahr letztlich etwa 2,5 Mio. Euro werden. Der Anteil der Generika an den insgesamt verschriebenen Arzneimittel liegt laut Kassenobmann inzwischen knapp über 50 Prozent.
Die anderen Krankenkassen bedienen sich zur Senkung der Medikamentenkosten des sogenannten Ökotools des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger, mit dem die Ärzte auf ihrem Computer die Preise aller wirkstoffgleichen Medikamente vergleichen können. Der Arzt bekommt dann ein Auflistung, wie viel er verschrieben hat, und wenn er eine bestimmte Bandbreite überschreitet, wird das ein Mitarbeiter der Sozialversicherung mit ihm besprechen. Sanktionen gibt es dafür aber noch nicht.