Der Volksschüler wurde mit dem Rettungshubschrauber in das Landeskrankenhaus Salzburg gebracht. “Sein Zustand ist stabil. Er hat keine Kopfverletzungen erlitten”, sagte Kliniksprecherin Mick Weinberger zur APA. Der Bub wurde am Vormittag in der Kinderchirurgie operiert. Der Busfahrer und die Kinder der Volks- und Hauptschule Mattsee mussten psychologisch betreut werden.
Der Unfall ereignete sich um 7.30 Uhr. Der Busfahrer hatte das zwölf Tonnen schwere Fahrzeug auf Höhe des Zebrastreifens in der Münsterholzstraße gestoppt. Die mit Warnwesten und roten Warnkellen ausgerüsteten Hauptschüler sicherten den Schutzweg und ließen einige Kinder über die Fahrbahn gehen. Danach stellten sich die Lotsen wieder auf den Gehsteig und hielten nachkommende Kinder mit den Warnkelle an. Als der Buschauffeur die Fahrt langsam fortsetzte, trat der Sechsjährige auf die Fahrbahn.
Laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) wurden im Vorjahr 31 Kinder im Alter von sechs bis 15 Jahren Opfer eines Verkehrsunfalls auf dem Schulweg im Bundesland Salzburg. Im Jahr 2008 waren es ebenso viele, im Jahr 2009 um acht weniger. In den vergangenen fünf Jahren kam dabei keines der Kinder in dieser Altersgruppe ums Leben. Die Salzburger KfV-Sprecherin Ursula Hemetsberger hält die Schulwegsicherung durch Schülerlotsen für sinnvoll, “noch besser sind aber Elternlotsen – sogenannte Schulwegpolizisten. Sie haben mehr Befugnisse, sie dürfen Fahrzeuge anhalten. Schülerlotsen müssen Verkehrslücken abwarten.” (APA)