Der EU-Abgeordnete hatte seine Geburtsstadt Bregenz ausgesucht, um mit der bundesweiten Werbung um Unterstützungen für seine Liste Dr. Martin – für Demokratie, Kontrolle, Gerechtigkeit zu beginnen.
Vom bedeckten Himmel fiel leichter Regen und beim Bürgerhaus im Rathausbezirk tröpfelten erste Martin-Unterstützer ein. Zur Überraschung der anwesenden Medienvertreter tauchte der frühere prominente Bregenzer FPÖ-Politiker und nunmehrige unabhängige Stadtvertreter Werner Karg auf und erklärte: Ich unterschreibe. In einer Demokratie sollte jeder die Chance haben, zu kandidieren, ob er es dann schaffe, sei eine andere Sache.
Martin äußerte sich zufrieden, dass in Bregenz schon zu Dienstbeginn die Unterstützungsformulare auflagen und sich die Behörde entgegenkommend gezeigt habe. In der ersten Stunde wurden in Bregenz knapp zehn, in ganz Vorarlberg mehr als 30 Unterschriften für die Martin-Kandidatur geleistet. Nach Bregenz will Martin am Dienstag noch in Dornbirn, Feldkirch, Hohenems und Lustenau um Unterstützung werben. Am Donnerstag steht der Salzburger Schrannenmarkt beim Mirabellplatz und am Freitag die Maria Theresien-Straße in Innsbruck auf dem Programm.
Seine Kandidatur versteht Hans-Peter Martin als Einladung an die Bürgerinnen und Bürger: Wir marschieren nicht, sagte der EU-Abgeordnete mit Seitenblick auf die Strache-FPÖ. Das Wahlziel für seine Liste formulierte er im APA-Gespräch rhetorisch bescheiden mit reinkommen (in den Nationalrat, Anm.) und die Zahl der Nichtwähler verringern. Die voraussichtliche politische Situation nach der NR-Wahl ist für Martin die Große Koalition, weil sich auf Basis aktueller Umfragen derzeit nicht einmal Schwarz-Grün für eine Regierungsmehrheit ausgehen würde, analysierte der frühere Journalist.