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Mars in Rekordnähe

Am Mittwoch kommt der Mars der Erde so nahe wie seit fast 60.000 Jahren nicht mehr. Nur noch 55.758.006 km trennen die beiden Planeten.

Für die praktische Beobachtung ist dieser Rekord jedoch zweitrangig.

Am Mittwoch ist es soweit. Um exakt 11:51 MESZ ist der Zeitpunkt der größten Annäherung. So nah war uns der Mars zuletzt vor 59.619 Jahren, als Mitteleuropa von den Neandertalern bevölkert wurde und Mammuts jagten. Damals kamen sich die beiden Planeten sogar um 40.000 Km näher.

Vergleich mit sportlichen Rekorden

Eine Jahrhundertannäherung fand im Jahre 1924 statt. 55,78 Millionen km trennten uns damals vom Roten Planeten. Die Minimaldistanz schlägt jene von 1924 um 0,36 Promille. Auf sportliche Rekorde übertragen hieße das, dass der Weltrekord im Hochsprung um 0,8 Millimeter gebrochen würde. Die Marathonbestleistung würde immerhin um 2,7 Sekunden verbessert und die Rekordzeiten der längsten Schiabfahrten würden um sechs Hunderstel Sekunden geschlagen.

Wie sicher ist dieser Rekord?

In stundenlangen Rechnungen auf den schnellsten Computern wurden mit Hilfe der sogenannten numerischen Integration die Bahnen der Planeten Jahr für Jahr zurückgerechnet. Kleinste Störungen aller Planeten und sogar der größeren Asteroiden wurden berücksichtigt. Dennoch sind über so große Zeiträume Fehler nicht ausgeschlossen. Doch vorläufig gibt es keinen konkreten Grund am „Neandertalerrekord“ zu zweifeln.

Bedeutung für die Marsbeobachtung

Für praktische Marsbeobachtungen ist jedoch das Wetter auf der Erde und auf dem Mars (Sandstürme) sowie die Frage, wie hoch der Rote Planet über dem Horizont steht, viel entscheidender, als einige 10.000 Km mehr oder weniger Distanz. Und daher können wir den Mars noch bis Ende September in seiner vollen Pracht bewundern.

Veranstaltungen:

Fr. 29. August: Marsbeobachtungen mit Teleskopen der Vorarlberger Amateur Astronomen auf der Terrasse des Panorama-Restaurants „Karren“ in Dornbirn; Von 21:30 bis 24:00

So. 14. September: Mars der geheimnisvolle Rote Planet; Vortrag von Univ. Prof. Dr. Ronald Weinberger im Sonnenbergsaal in Nüziders; 20:00

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