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Marko ist keineswegs zufrieden

"Wir sind keineswegs zufrieden", meinte Red-Bull-Motor-sportkonsulent Marko in Richtung des "Einser-Teams" Red Bull Racing, das nach den Übersee-Grand-Prix’ in Bahrain, Malaysia und Australien erst bei mageren zwei Zählern hält.

Dafür lobte der Steirer den klar erkennbaren Aufwärtstrend bei der Scuderia Toro Rosso. Nicht nur dass Vitantonio Liuzzi in Melbourne vor seinem durch einen Defekt bedingten Unfall in Runde 38 zeitweise sogar auf Platz fünf vorgefahren war, hätte es in “down under” auch beinahe schon den ersten WM-Punkt für das Minardi-Nachfolgeteam gegeben. Doch Scott Speed wurde durch eine 25-Sekunden-Strafe nachträglich von Platz acht auf neun zurückgestuft, weil er Red-Bull-Routinier David Coulthard unter gelber Flagge überholt hatte.

“Man hat aber deutlich gesehen, dass unser Red-Bull-Junior-Programm mit insgesamt 19 Fahrern voll zieht. Es trägt tolle Früchte”, betonte Marko, der auch ausdrücklich darauf verwies, dass “beide Teams zwar unter Red-Bull-Oberhoheit stehen, aber natürlich sportliche Konkurrenten sind”. Dies wurde unmittelbar nach dem Australien-Grand-Prix deutlich, als die Rennkommissäre besagtes Überholmanöver von Speed untersuchten. “Es ist natürlich schade, denn es wäre der erste Punkt sowohl für Toro Rosso als auch für Scott gewesen. Doch Regeln sind Regeln. Auch für mich war dieser Punkt sehr wichtig, war er doch mein erster in dieser Saison”, lautete der Kommentar von Coulthard zur Entscheidung am grünen Tisch.

Dass Speed wegen Fluchens bei der Anhörung durch die Rennkommissäre auch noch eine Geldstrafe aufgebrummt bekommen hat, findet der 62-Jährige gar nicht schlecht. “Scott Speed ist ein wahnsinnig emotionaler Typ. Er war in seiner Wortwahl nicht diplomatisch. Deshalb schaden ihm die 5.000 Dollar Strafe nicht.” Marko brachte auch Licht ins Dunkel, was den “Abflug” von Christian Klien in Runde fünf mit rund 280 km/h in die Streckenbegrenzung betraf. “Durch die Kollisionen in Runde eins lagen Fahrzeugteile auf der Strecke, die Christians Auto beschädigt haben. Dadurch sind Teile des Unterbodens, die für den Anpressdruck verantwortlich sind, mit der Zeit weggeflogen. Zusammen mit den kalten Reifen hat das zum Blockieren der Hinterräder beim Unfall geführt. Da kann der Christian nichts dafür – im Gegensatz zum Start.”

Mit diesem Nachsatz übte der Berater von Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz Kritik an der Fahrweise des Vorarlbergers in der heiklen Anfangsphase, machte dafür aber auch “Probleme im Qualifying” verantwortlich. “Denn wenn man zu den besten Zehn in der Startaufstellung gehört, dann ist die Kollisionsgefahr nach dem Start viel geringer.” Dafür sollen neben Designergenie Adrian Newey auch die nächste Ausbaustufe des Ferrari-Motors sowie die Inbetriebnahme eines zweiten Windkanals sorgen.

Marko schätzt die aktuelle Leistungsfähigkeit des Red-Bull-Teams nach dem ersten Saisonsechstel mittelmäßig ein. “Vorne sind ganz klar Renault und McLaren-Mercedes, danach kommen Honda und Ferrari. Dahinter folgt dann ein starkes Mittelfeld mit Toyota, Williams, BMW-Sauber und mit uns.”

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