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Maria Vassilakou wird Rücktrittsbeauftragte

©Die Grünen Wien (GNU-Lizenz)
Gastkommentar der Gebrüder Moped: Schön langsam erholt sich die Stadt, sämtliche lästige Plakate auf den “dreibeinigen Banditen” verschwinden aus dem Straßenbild, die Koalitionsgespräche sind im Laufen und die von den Medien aufgeblasene Mutter aller Schlachten ist gottlob geschlagen. Und dennoch werden die kommenden Wochen in Wien an politischer Brisanz keineswegs verlieren.

 Maria Vassilakou, was nun?

Am wenigsten sorgen muss sich die Wiener Vizebürgermeisterin der vergangenen fünf Jahre machen. Ganz gleich, welches politische Amt sie künftig innehaben wird, ein fixer Versorgungsposten wurde Maria Vassilakou bereits zugesichert: Sie wird Rücktrittsbeauftragte der Stadt Wien. Auch Alexander Van der Bellen bleibt der Stadt im Vorsitz der Innung der Haschtrafiken erhalten. Sämtliche restliche Ämter muss die Partei künftig zu Verfügung stellen. Die Grünen verlieren demnach unter anderem den städtischen Zwangshomosexualisierer und den Beauftragten für Schoßhundevegetarisierung.

Und die Leihstimmen?

Eine weitere Frage, die die gelaufene Wienwahl hinterlässt: Wie ist das nun mit den verliehenen Stimmen? Die Grünen in Wien haben die Wahlen bekanntlich mit einer deutlichen relativen Mehrheit gewonnen. Allerdings wurden sie Opfer ihres eigenen Altruismus. Die Wiener Ökopartei hatte bereits im Vorfeld der Wahl einen Großteil ihrer Stimmen an andere Parteien verliehen. Ein gewagtes Konzept, das nun bereits auch andere Parteien in adaptierter Form andenken: Kann man Stimmen auch mieten, pachten oder leasen? Kann man gar Pfand dafür verlangen? Keine Frage, wer wirklich nachhaltig und auf Dauer Wählerstimmen lukrieren möchte, der kauft sie. Ein bereits vor Jahren erfolgreich erprobter Zugang eines austrokanadischen Politikermilliardärs.

Und was macht der Kanzler beruflich?

Interessant natürlich auch die Frage: Wie wirken sich die Geschehnisse in Wien auf die österreichische Bundespolitik aus? Wird Werner Faymann – nach Niederlagen in Intervallen, die man sich bei der U3 wünschen würde – die Konsequenz ziehen und noch vor der Nationalratswahl 2018 sein Amt zu Verfügung stellen? Nur: Als was soll der gelernte Berufspolitiker danach denn arbeiten? Als Taxifahrer, als Frisurenwunder, als Quietschente? Polit-Insider gehen in ihrem Ideenspektrum noch einen utopischen Schritt weiter: Wie wäre es, wenn Werner Faymann etwa gar als Bundeskanzler arbeitete? Vielleicht sollte der ehemalige Bundeskanzler in spe eine professionelle Beratungseinheit in Anspruch nehmen. Bei der Rücktrittsbeauftragten der Stadt Wien.

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Gebrüder Moped: neues Buch “Was macht der Kanzler eigentlich beruflich?” (Milena-Verlag). Aktuelles Kabarett-Programm: “Tellerrandtango” am Di, 03.11.2015 in der Wiener Kulisse.

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