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Marbler kämpft um erste Freestyle-Medaille für Österreich

Geht dem Wetter zum Trotz alles programmgemäß, dann hat Österreich am Abend des ersten Olympia-Wettkampftages eine weitere Medaillenchance. Margarita Marbler will im Buckelpistenbewerb am Cypress Mountain (Sonntag 00.30 Uhr MEZ Qualifikation, 04.30 Uhr Finale) das nachholen, was ihr in Salt Lake City und Turin nicht gelungen ist: Die erste Freestyle-Medaille für Österreich gewinnen!

Die Buckelpisten-Damen eröffnen das Freestyle-Programm auf dem “Zypressenberg” in West-Vancouver, wo wegen des Schneemangels und der hohen Temperaturen die Hügel mit Trockeneisröhren gekühlt werden müssen. Am Montag folgen die Herren, danach geht es mit Snowboard Cross, Halfpipe, Springen, Ski Cross und den abschließenden PGS-Bewerben der Snowboarder weiter.

Eine Medaille ist bei Großereignissen immer das ganz große Ziel, Edelmetall für Marbler wäre aber etwas Historisches. Freestyle ist eine der wenigen Wintersport-Disziplinen, in denen Österreich noch keine Olympiamedaille geholt hat.

Drauf hat es die 1,57 m kleine und nur 50 Kilo schwere Kärntnerin auf jeden Fall. Sieben Weltcupsiege, davon drei seit den verpatzten Spielen 2006 in Turin, wo sie trotz Verletzung bis zum zweiten Sprung auf Medaillenkurs gelegen war, machen Hoffnung. “Ich war jahrelang im Weltcup Dritte, habe viel Erfahrung und der Hang hier liegt mir bekanntlich”, nannte Marbler selbst die Gründe, warum es endlich mit Edelmetall klappen kann. “Außerdem bin ich gut beinander und habe auch bei den Judges einen guten Namen.”

Im Weltcup ist Marbler nach sieben Bewerben zwar nur Siebente, mit drei Top-Sechs-Platzierungen und Rang drei in Calgary hat die mit 34 Jahren drittälteste Fahrerin im Olympia-Feld aber bewiesen, dass sie es drauf hat. Die WM-Dritte von 2005 und 2007 weiß, dass das ihre letzte Olympiachance ist. “Mit 34 brauche ich mir da keine Illusionen zu machen.”

20 der 27 Teilnehmerinnen kommen im Damenbewerb ins abendliche Finale, in dem unter 1.400 Lux in umgekehrter Reihenfolge gestartet wird. Die Fahrten über die 1,2 m hohen und drei Meter auseinanderliegenden Buckel sowie die zwei Schanzen werden von sieben Kampfrichtern bewertet. Fünf beurteilen die mit 50 Prozent gewichtete Fahrt über die 255 m lange Strecke, zwei die Sprünge, die 25 Prozent ausmachen. Die restlichen 25 Prozent entfallen auf das Tempo der Läuferin.

Favoritin am Samstag ist freilich Jennifer Heil. Die 26-jährige Kanadierin aus Edmonton ist Titelverteidigerin und alleine wegen ihr ist die für 12.000 Zuschauer konzipierte Arena ausverkauft. “Hier zu Hause an Olympia teilnehmen zu dürfen, ist wie ein Lotteriegewinn. Das ganze Land steht hinter unserer Mannschaft”, sagte Heil.

Vor einem Jahr bei der WM in Korea musste sich Heil aber der Japanerin Aiko Uemura ebenso geschlagen geben wie 2007 ihrer Landsfrau Kristi Richardson. Beide zählen zusammen mit den US-Girls Heather McPhie, Hannah Kearney und Shannon Barke auch Samstag zu ihren schärfsten Konkurrentinnen im Kampf um Gold.

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