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Mann aus Wien stirbt bei Polizeikontrolle in Helsinki

Der Mann stirbt bei einer Polizeikontrolle in Helsinki.
Der Mann stirbt bei einer Polizeikontrolle in Helsinki. ©APA/Georg Hochmuth (Themenbild)
Ein in Wien lebender Mann aus Ghana besuchte einen Freund in Finnland. Bei einer Polizeikontrolle in Helsinki wurde er gefesselt, da er sich aggressiv verhalten haben soll. Im Zuge dessen starb der Mann.

Ein in Wien lebender Mann aus Ghana ist am 17. November in Helsinki gestorben, nachdem er bei einer Polizeikontrolle an Händen und Füßen gefesselt worden war. Er habe sich aggressiv verhalten und den Alkoholtest verweigert. Das sagte die mit dem Fall befasste Staatsanwältin Hanna Puhakka von der Generalstaatsanwaltschaft Helsinki am Montag auf APA-Nachfrage. Dem widersprach ein Freund des Mannes.

Finnische und ghanaische Online-Medien hatten am vergangenen Wochenende darüber berichtet, dass Samuel D. bei einem Freund in der finnischen Hauptstadt zu Besuch gewesen war. Am Abend des 17. November befanden sich die beiden Männer auf dem Heimweg von einer Party in Helsinki, als die Polizei ihren Wagen stoppte. Samuel D. wurde von den Beamten dazu angehalten, sich einem Alkoholtest zu unterziehen. Dieser sei positiv gewesen, sagte Puhakka. “Als er dann einen weiteren spezifischeren Alkoholtest machen sollte, begann er, sich aggressiv zu verhalten.”

Mann verliert bei Polizeikontrolle das Bewusstsein und stirbt

Weil er nicht zu beruhigen gewesen sei, seien ihm Handschellen angelegt worden, und auch an den Füßen sei er gefesselt worden. “Er hat dann das Bewusstsein verloren. Die Beamten versuchten, ihn zu reanimieren und riefen die Rettung. Später ist er gestorben”, schilderte Puhakka. Nun müsse die Todesursache ermittelt werden.

“Wir warten auf die Ergebnisse der Autopsie, um zu entscheiden, ob ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werden muss. Das kann Monate dauern oder auch ein Jahr. Ich möchte betonen, dass die Beamten derzeit nicht unter Verdacht stehen, eine Straftat begangen zu haben”, erklärte Staatsanwältin Puhakka.

Laut Berichten der Online-Plattform “ghanaweb.com”, die sich auf den Freund des Verstorbenen bezogen, habe Samuel D. um Hilfe gerufen und den Polizisten mitgeteilt, dass er Asthma habe. Zudem habe er sich nach Angaben des Bekannten friedlich verhalten. Dies alles bestätigte Puhakka nicht. Auch dazu, wer sich in dem Auto befand und inwiefern Samuel D. sich aggressiv verhielt, gab sie aufgrund der laufenden Ermittlungen keinen Kommentar ab. Außenministeriums-Sprecher Peter Guschelbauer bestätigte, dass der Mann in Wien gelebt habe. Da er ghanaischer Staatsbürger war, könne er keine Informationen zu dem Fall weitergeben. Oe24.at berichtete in der Online-Ausgabe am Montag, dass Samuel D. eine Rot-Weiß-Rot-Card und somit eine Arbeitserlaubnis besessen habe.

(APA/Red)

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