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"Man muss sich schämen"

Christoph Stückler, einer der "Versager" vom Samstag, sprach im "VN"-Interview über die momentane Situation beim SCR Altach.

Im Sommer von Austria Lustenau zu Alt­ach gekommen, erlebt der Kärntner Christoph Stückler derzeit viel Frust. Gegen Austria Kärnten wurde er als “Versager” vorzeitig ausgetauscht. Wohl als eine Art Bauernopfer für eine indiskutable Leistung des ganzen Teams.

VN: Sie sind Teil der wohl schlechtesten Abwehr Europas. Eine Auszeichnung, die wenig ehrt. War es für Sie eine Art Erlösung, dass Sie gegen Kärnten schon nach 40 Minuten vom Platz geholt wurden?
Stückler:
Nein, ich hätte gerne weitergespielt, schließlich stand es zu diesem Zeitpunkt erst 1:2. Aber es war so, dass wir von Beginn an nicht ins Spiel kamen und es eigentlich egal war, wer ausgetauscht wurde.

VN: Die Qualität fehlt offensichtlich in Altach. Auf die Spielersprache übersetzt bedeutet dies nichts anderes, als dass man zu schwach für die Liga ist. Das muss doch einen Verteidiger schmerzen, wenn man ihm Unfähigkeit nachsagt. Ist Ihnen die Liga tatsächlich zu hoch?
Stückler:
Ich spiele erst ein halbes Jahr in der Bundesliga, klar muss man sich da umstellen. Aber ich weiß, dass ich mithalten kann. Zu einem guten Abwehrverhalten gehören viele Komponenten dazu. Und bei uns ist es so, dass einfach alles von hinten bis vorne passen muss, dass wir mithalten können.

VN: Verlieren kann man, aber nicht auf die Art und Weise wie es Altach immer wieder tut, oder?
Stückler:
Absolut richtig. Wenn man so viele Tore kassiert, muss man sich ja schon fast schämen, außer Haus zu gehen. Klar, dass man da vom einen oder anderen entsprechend angesprochen wird. Aber das muss man sich halt gefallen lassen. Es macht uns auch wenig Spaß, wenn wir ständig eine auf den Schädel kriegen.

VN: Haben Sie Angst vor dem Auswärtsspiel bei Sturm Graz? Da drohen wie­der fünf, sechs, sieben oder noch mehr Gegentreffer.
Stückler:
Wir müssen dies ganz einfach verhindern. Und wenn wir uns zu zehnt hinten hineinstellen. Das wäre vielleicht das Beste.

VN: Sie oder einen anderen Spieler über den Trainer zu befragen scheint obsolet. Oder wollen Sie doch Ihre Meinung äußern?
Stückler:
Ich bin Arbeitnehmer des Vereins und will dies auch bleiben. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

VN: Der Geschäftsführer und der Trainer haben aber Veränderungen über den Winter angekündigt. Fürchten Sie um Ihren Arbeitsplatz?
Stückler:
Einen sicheren Job hat wohl niemand. Und es ist klar, dass einige gehen müssen oder eventuell von selbst gehen. Aber, ich hoffe und glaube schon, dass ich im Frühjahr noch dabei sein werde. Ich will auf jeden Fall in Altach bleiben.

 

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