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Ludwigshafen: Türkei nahm Abschied von Opfern

Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung sind die neun Todesopfer der Brandkatastrophe von Ludwigshafen am Montag in ihrer südtürkischen Heimatstadt Gaziantep zu Grabe getragen worden. 
Feuer im Keller ausgebrochen

Mehrere Tausend Menschen kamen zum Friedhof, wo die mit türkischen Nationalfahnen bedeckten Särge mit den Leichen der vier Frauen und fünf Kinder standen. Augenzeugen sprachen von einer Atmosphäre stiller Trauer.

Der Bürgermeister von Gaziantep, Asim Güzelbey, rief die Türken auch in Deutschland auf, sich nicht provozieren zu lassen, sondern das Ergebnis der Ermittlungen zu dem Brand abzuwarten. Er sei selbst nach Ludwigshafen gereist und habe sich davon überzeugt, dass die deutschen Behörden bemüht seien, die Wahrheit über die Brandursache ans Licht zu bringen. “Der Schmerz von Gaziantep ist groß”, fügte er hinzu. Zugleich bekräftigte er die Forderung nach einer raschen Aufklärung der Brandursache.

Der deutsche Botschafter in der Türkei, Eckart Cuntz, betonte nach türkischen Medienberichten bei der Trauerfeier in Gaziantep, er hoffe, dass das schmerzliche Ereignis von Ludwigshafen dazu beitragen werde, Deutsche und Türken näher zusammen zu bringen. Mehrere tausend Menschen hatten sich in Gaziantep versammelt, um Abschied von den Brandopfern des 3. Februar zu nehmen.

Die Särge der Toten waren in der Nacht mit einem Sonderflugzeug der türkischen Fluggesellschaft Turkish Airlines aus Frankfurt nach Gaziantep gebracht worden. Auch die Angehörigen der neun Opfer und der für die Auslandstürken zuständige Staatsminister Said Yazicioglu waren mit der Maschine in die Türkei gekommen. Yazicioglu und der aus Gaziantep stammende Wirtschaftsminister Mehmet Simsek nahmen zusammen mit anderen Politikern aus der Stadt an der Trauerfeier teil.

Die Ermittlungen zur Ursache des Brandes vor einer Woche sind noch nicht beendet. Die deutschen Behörden schließen weiterhin weder einen technischen Defekt noch Brandstiftung aus. Trotzdem hatten einige türkische Medien den Brand in den vergangenen Tagen umgehend als ausländerfeindlichen Anschlag bezeichnet und der Brandkatastrophe einen neonazistischen Hintergrund unterlegt.

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