Auf dem Weg zu ihrer Feier gelang es der rüstigen Jubilarin dabei noch immer problemlos, die versammelte Journaille hinter sich zu lassen.
Und auch den hohe politischen Besuch von Vizebürgermeisterin Grete Laska und Bezirksvorsteher Manfred Wurm (beide S) nahm die unter ihren Mitbewohnerinnen als “Lachwurzen” bekannte Hinner mit Humor: “Habt’s Ihr nichts zu tun?” Ihre nahe Zukunftsplanung stehe dabei schon fest, wie Hinner verkündet: “Wenn ich gesundbleibe, mache ich den Zehner voll.”
Im Pensionistenwohnhaus Am Mühlengrund gehört Hinner mittlerweile schon fast zum Inventar – obwohl Wiens Methusalem erst im Alter von 94 Jahren in die Einrichtung übersiedelte – mithin vor 15 Jahren. Als ihre Hobbys nennt sie heute das Zeitungslesen, Kartenspielen und nicht zuletzt das Flirten mit Fotografen, wie sie am Mittwoch unter Beweis stellte. Und auch ihre Geburtstagstorte genoss die Jubilarin ohne schlechtes Gewissen: “Dick war ich nie.”
So dürfte der gebürtigen Niederösterreicherin der Titel als älteste Wienerin nicht zu nehmen sein. Im gleichen Jahr, als sie 1899 in Kaltenleutgelb das Licht der Welt erblickte, veröffentlichte Sigmund Freud seine “Traumdeutung”, ließ die Firma Bayer “Aspirin” als Markenzeichen eintragen und gründete sich der Fußballverein SK Rapid. Hinner, eines von insgesamt sieben Geschwistern, war dagegen als Dienst- und Kindermädchen tätig, bevor sie zwei Kinder gebar. Ihre 89-jährige Tochter hatte sich dabei am Mittwoch in die Schlange der Gratulanten eingereiht.
Zum Thema:
