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Live zur Flüchtlingskrise: Heuer bereits 63.000 Asylanträge in Österreich gestellt

Flüchtlinge in Spielberg
Flüchtlinge in Spielberg ©APA
Immer mehr Gegenstimmen zu den geplanten Grenzzäunen werden laut: EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) sind sich einig, "dass Zäune keinen Platz in Europa haben". Wir berichten auch am Donnerstag von den aktuellen Geschehnissen in der Flüchtlingssituation.
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Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hat am Donnerstag beim Treffen der Landesflüchtlingsreferenten in Salzburg die aktuellen Asylwerber-Zahlen für Österreich bekannt gegeben. Demnach wurden heuer bereits 63.000 Asylanträge gestellt, im ganzen Vorjahr waren es rund 28.000. In den vergangenen zwei Tagen wurde zugleich die höchste Zahl an Anträgen verzeichnet seit es Aufzeichnungen gibt.

“Österreich ist nicht nur Transitland, sondern auch Zielland. So wurden gestern 580 Asylanträge und vorgestern 560 Asylanträge gestellt – so viel wie noch nie zuvor an einzelnen Tagen”, sagte Mikl-Leitner. “Auf die Bevölkerungszahl umgelegt haben wir hier eine noch höhere Belastung als Deutschland.” Zugleich würden sich laut Innenministerin 60.500 Flüchtlinge in der Grundversorgung befinden.

Mehr Beamte zur Bewältigung der Situation

“Die Zahlen sind in den vergangenen Tagen in Österreich und in Deutschland permanent gestiegen, vermutlich weil auch viele Menschen vor dem Winter noch versuchen, den Weg über den Balkan zu nehmen.” Um dem Andrang gerecht zu werden, will die Innenministerin das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) so schnell wie möglich auf bis zu 500 Mitarbeiter aufstocken. Die durchschnittliche Verfahrensdauer bei Asylanträgen betrug zuletzt fünf bis sechs Monate. “Aber es wird nun sicher länger dauern. Wir haben alleine 40.000 Asylwerber in der ersten Instanz.”

Zugleich sollen in den nächsten Jahren bis zu 2.000 zusätzliche Polizisten eingestellt werden – auch um die große Menge an Transitflüchtlingen zu bewältigen. Seit Anfang September hätten 355.000 Flüchtlinge österreichisches Staatsgebiet betreten, die meisten mit dem Zielland Deutschland.

Mikl-Leitner äußerte am Donnerstag auch wenig Verständnis dafür, dass Flüchtlinge in Kroatien und Slowenien nur vereinzelt um Asyl ansuchen würden. “Das sind sicherere Länder. Flüchtlinge haben Recht auf Asyl, aber sicher kein Recht auf das wirtschaftlich attraktivste Land.”

Aktuelles zur Flüchtlingssituation

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(apa/red)

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