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Lindsey Vonn machte mit Super-G-Sieg alles klar

Das Rennen um den Gesamt-Weltcup der Ski-Damen ist seit Freitag auch mathematisch entschieden. Lindsey Vonn triumphierte beim Weltcup-Finale in Garmisch-Partenkirchen im Super-G und holte sich damit zum dritten Mal in Folge die große Kristallkugel.
Vonn erhält auch Super-Kombi-Kugel
Steckbrief Lindsey Vonn
Bilder aus Garmisch
Vonn feierte elf Saisonsiege

Für Österreichs Speed-Damen gab es dank Rang zwei von Elisabeth Görgl (+0,16 Sekunden) einen versöhnlichen Saison-Abschluss, Andrea Fischbacher überstand einen schweren Sturz glimpflich.

Die seit ihrem Riesentorlauf-Sturz am Freitag am rechten Knie lädierte 25-jährige US-Amerikanerin Vonn weist vor dem abschießenden Slalom am Samstag (9.45 und 13.00 Uhr) uneinholbare 215 Punkte Vorsprung auf die Deutsche Maria Riesch auf. “Heute gibt es eine Party”, jubelte Vonn, die nach ihrer Olympia-Goldenen in Kanada aufgrund des dichten Programms noch auf eine große Feier verzichtet hatte.

Trotz der Verletzung war für Vonn ein Startverzicht kein Thema. Obwohl der Gesamtsieg schon vor ihrer Fahrt festgestanden war, da Riesch zu diesem Zeitpunkt bereits aus den Top-Zwei des Rennens war. “Ich wollte noch einmal auf Sieg fahren, aber es war nicht einfach. Allerdings hatte ich in dieser Saison schon so viele Verletzungen, dass die Schmerzen schon fast normal waren. Ich bin eine Kämpferin”, betonte die Speed-Dominatorin der Saison, die nun wie die Liechtensteinerin Hanni Wenzel bei 33 Weltcup-Siegen hält.

Neben dem Gesamt-Weltcup hat Vonn in dieser Saison auch drei kleine Kristallkugeln für die Disziplinenwertungen in Abfahrt, Super-G und Super-Kombination gewonnen, bei Olympia gab es Abfahrts-Gold und Super-G-Bronze. Vonn hat am Freitag den elften Sieg dieser Weltcup-Saison gefeiert und ist damit mit Österreichs Ski-Legende Annemarie Moser Pröll (ebenfalls elf Siege in der Saison 1972/72) und Anja Pärson (2003/04) gleichgezogen. Mehr hatte nur Vreni Schneider 1988/89 mit 14 Erfolgen geschafft. Jetzt ist Vonn allerdings froh, dass sie für einige Zeit nicht mehr skifahren muss.

Und der alpine Skisport lässt nicht einmal die Formel-1-Stars beim WM-Auftakt im 32 Grad heißen Bahrain kalt. Mitfavorit Sebastian Vettel outete sich als großer Fan von Vonn, die den selben Groß-Sponsor wie der Red-Bull-Jungstar hat. “Vielleicht drücke ich Lindsey eher die Daumen als Maria Riesch”, gestand Vettel gegenüber Journalisten. “Es ist einfach etwas anderes, wenn man jemanden kennt.”

Bei Riesch, die am Freitag Vierte wurde, hielt sich die Enttäuschung über den verpassten Gesamt-Weltcup-Sieg in Grenzen. “Das war ohnehin schon klar gewesen. Das wäre wie ein Lotto-Sechser mit Zusatzzahl gewesen, wenn sich das noch ausgegangen wäre”, meinte Lokalmatadorin Riesch, die am Samstagabend auch Ehren-Gast beim “Musikantenstadl” in ihrem Heimatort Garmisch-Partenkirchen sein wird.

Görgl bestätigte ihre aktuelle gute Form, die sie auch bereits am Donnerstag im Riesentorlauf (Rang drei nach dem ersten Lauf) angedeutet hatte. “Dieses gute Saisonende ist sehr wichtig für mich. Ich habe attackiert und mich runtergekämpft”, erklärte die Steirerin. Der Lohn war Rang zwei im Super-G-Weltcup, der Rückstand auf Vonn beträgt allerdings satte 320 Zähler.

Für bange Minuten hatte der Sturz von Fischbacher gesorgt. Die Super-G-Olympiasiegerin hatte ein Tor touchiert, die Balance verloren und sich spektakulär überschlagen. Wenige Minuten später stieg die Salzburgerin aber scheinbar unverletzt wieder auf ihre Ski und fuhr ins Ziel. “Mir tut der Kopf weh”, meinte Fischbacher, die am Nachmittag gründlich durchgecheckt wird.

Endergebnis Super-G:

 1. Lindsey Vonn            USA  1:19,30 Min.
 2. Elisabeth Görgl         AUT  1:19,46 +0,16 Sek.
 3. Nadia Styger            SUI  1:19,87 +0,57
 4. Maria Riesch            GER  1:19,89 +0,59
 5. Anja Pärson             SWE  1:19,95 +0,65
 6. Tina Maze               SLO  1:19,97 +0,67
 7. Nadja Kamer             SUI  1:20,33 +1,03
 8. Fabienne Suter          SUI  1:20,34 +1,04
 9. Andrea Dettling         SUI  1:20,36 +1,06
10. Marie Marchand-Arvier   FRA  1:20,41 +1,11
11. Britt Janyk             CAN  1:20,56 +1,26
12. Jessica Lindell-Vikarby SWE  1:20,67 +1,37
13. Lucia Recchia           ITA  1:20,91 +1,61
14. Ingrid Jacquemod        FRA  1:20,95 +1,65
15. Emily Brydon            CAN  1:21,14 +1,84
16. Dominique Gisin         SUI  1:21,22 +1,92
17. Chemmy Alcott           GBR  1:21,50 +2,20
18. Anna Fenninger          AUT  1:21,79 +2,49
19. Marine Gauthier         FRA  1:21,91 +2,61

Ausgeschieden: Andrea Fischbacher (AUT), Julia Mancuso (USA)

Disqualifiziert: Viktoria Rebensburg (GER)

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