Am morgigen Donnerstag ist wieder Tag der Tomate. Hierzulande ist sie das beliebteste Gemüse. Der Pro-Kopf-Konsum liegt bei 29 Kilogramm pro Jahr. Vor zwei Jahrzehnten waren es erst gut 16 Kilo. Rund 33.000 Tonnen Paradeiser haben die Österreicher 2017 im Lebensmitteleinzelhandel gekauft. Davon waren rund 3.000 Tonnen Bio-Tomaten.
Selbstversorgungsgrad gering
Nur ein Fünftel der hier insgesamt verkauften Tomaten stammt aus Österreich, rechnet man verarbeitete Paradeiser hinzu. Der geringe Selbstversorgungsgrad liegt laut dem Verein für Transparenz in der Lebensmittelproduktion "Land schafft Leben" daran, dass es keine nennenswerte Menge an heimischen Verarbeitungstomaten für Tomatenmark, -sauce oder Ketchup gibt. Etwa zwei Drittel des Tomatenkonsums entfallen auf solche Verarbeitungsprodukte. In den Selbstversorgungsgrad fallen die selbst, privat gezogenen Paradeiser nicht hinein.
Zuletzt haben sich aber beispielsweise immerhin rund 20 südoststeirische "junge wilde Gemüsebauern" zusammengetan: Sie verarbeiten nicht für das Ladenregal passende Paradeiser zu qualitativ hochwertigem Ketchup.
Weltgrößter Tomatenproduzent ist China
Der Inlandsverbrauch lag zuletzt laut Statistik Austria (Daten 2017/18) innerhalb eines Jahres bei 275 Millionen Kilogramm Tomaten. Erzeugt wurden hierzulande zuletzt 54 Mio. Kilogramm. Exportiert wurden 45 Mio. Kilo. Der Import belief sich auf 266 Mio. Kilo. Weltgrößter Tomatenproduzent ist China mit rund 60 Millionen Tonnen im Jahr. Dort gibt es auch eine riesige Verarbeitungsindustrie.
Die Paradeiser - der Name leitet sich von Paradiesapfel ab - haben eine lange Geschichte. Das Nachtschattengewächs stammt ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika und wurde erstmals in Mexiko kultiviert. Maya und andere Völker bauten sie schon ab etwa 700 vor Christus an. Dort hießen die Tomaten "Xitomatl" (Aztekensprache Nahuatl für Nabel des dicken Wassers) oder kurz "Tomatl" (dickes Wasser). Kein Wunder: Der Wasseranteil von Tomaten übersteigt 90 Prozent.
(APA/red)