LH Wallner: "Vorarlberger Beschäftigungsmaßnahmen greifen"
Wirkung gezeigt haben nach Ansicht des Landeshauptmanns auch die im April dieses Jahres im Rahmen des Sozialpartnergipfels vereinbarten zusätzlichen arbeitsmarktpolitischen Akzente. Land und Arbeitsmarktservice haben das innovative Projekt “Ausbildungsstarthilfe” ins Leben gerufen: Im Rahmen dieses Projekts wird lernleistungsschwächeren Jugendlichen eine Lehrausbildung ermöglicht, ohne dass die Ausbildungsbetriebe ein nicht überschaubares Risiko eingehen müssen. Dabei beginnen die Jugendlichen ihre Lehrausbildung in einem Ausbildungs-Kompetenzzentrum. In sechs Monaten wird intensiv daran gearbeitet, soziale und schulische Defizite zu beheben, um dann in jenes Unternehmen zu wechseln, von dem der/die Jugendliche eine Lehrstellenzusage erhalten hat. Sollte das Ausbildungsziel nach dieser Zeit für einen Wechsel in das Unternehmen noch nicht erreicht sein, besteht die Möglichkeit einer Verlängerung um weitere sechs Monate.
Was die Gruppe der über 50-Jährigen betrifft, sind beim Sozialpartnergipfel ebenso zusätzliche Neuerungen beschlossen worden. Eine neue Maßnahme stellt die Initiative “Come Back+” dar, von der Frauen ab 45 und Männer ab 50 Jahren profitieren können. Der aufnehmende Betrieb erhält vom AMS zeitlich befristet einen Zuschuss zu den Lohn- und Lohnnebenkosten. Die Förderungshöhe sowie die Förderungsdauer werden im Einzelfall je nach arbeitsmarktpolitischen Erfordernissen zwischen AMS und dem jeweiligen Unternehmen vereinbart. “Ziel der Maßnahme ist es, zu verhindern, dass wertvolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Vorarlberger Wirtschaft verloren gehen”, erklärt der Landeshauptmann.
Qualifizierung
Seit Anfang Juli läuft zudem die Maßnahme Bildungsteilzeit: Dabei kann die Arbeitszeit (in einem Zeitraum von mindestens vier Monaten und maximal zwei Jahren) um mindestens 25 und höchstens 50 Prozent reduziert werden, wenn die Wochenarbeitszeit während der Bildungsteilzeit mindestens zehn Stunden umfasst. Das AMS leistet einen fixen Einkommensersatz pro entfallender Arbeitsstunde. Dadurch ergeben sich deutlich bessere Möglichkeiten, gering Qualifizierte an die Erfordernisse des Arbeitsmarktes heranzuführen.
Am 1. Juli 2013 wurde beim AMS das Fachkräfte-Stipendium in das Maßnahmenportfolio aufgenommen. Es zielt auf eine Ausbildung in einen am Arbeitsmarkt verwertbaren Mangelberuf ab, wobei die Ausbildungszeit zwischen sechs Monaten und drei Jahren liegen kann. Ausbildungen an Fachhochschulen und Universitäten werden nicht gefördert. Das Fachkräfte-Stipendium beträgt monatlich 795 Euro. Anspruchsberechtigt sind arbeitslose Personen, karenzierte ArbeitnehmerInnen oder auch selbständig Erwerbstätige, wenn deren Erwerbstätigkeit während der Ausbildung ruht.
Sowohl bei der Bildungsteilzeit als auch beim Fachkräfte-Stipendium können die Ausbildungskosten vom AMS nicht übernommen werden. Um hier eine finanzielle Entlastung für jene Personen zu erreichen, die Bildungsteilzeit und Fachkräfte-Stipendium nützen, haben sich Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer, AMS und das Land verständigt, diese im Rahmen des Bildungszuschusses zu unterstützen.
“Die abgeschwächte Konjunktur macht sich auch am Vorarlberger Arbeitsmarkt bemerkbar – wenn auch gegenüber der bundesweiten Entwicklung in weit geringerem Ausmaß. Das spricht einerseits für die in Vorarlberg gesetzten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, andererseits für unsere robusten Unternehmen, die sich nach wie vor an den Märkten sehr erfolgreich behaupten können”, betont Wallner. Die vielfältigen Beschäftigungsprogramme werden jedenfalls unvermindert fortgesetzt. Für arbeitsmarktpolitische Maßnahmen stellen Land und Arbeitsmarktservice Vorarlberg in diesem Jahr insgesamt rund 21,7 Millionen Euro zur Verfügung.
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