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LH überreicht Wissenschaftspreis 2005

Landeshauptmann Herbert Sausgruber überreichte am Montag, den 4. April im Montfortsaal des Landhauses in Bregenz den Wissenschaftspreis des Landes Vorarlberg.

Der mit 7.300 Euro dotierte Preis ging an den Völkerrechtler Bruno Simma. Die Gerichtsmedizinerin Kathrin Yen erhielt den mit 3.700 Euro dotierten Förderpreis des Landes. Erstmals wurden auch zwei Spezialpreise für herausragende Dissertationen junger Wissenschafterinnen und Wissenschafter an Brigitte Steger und Thomas Marte vergeben.

“Die ständige Erforschung neuer Fragestellungen und die Vermittlung der neuen Erkenntnisse und Einsichten in gesellschaftspolitische, kulturelle, wirtschaftliche und soziale Zusammenhänge sind die Basis für eine positive und nachhaltige Entwicklung von Gesellschaft und Wirtschaft”, betonte Landeshauptmann Sausgruber bei der Übergabe der Preise. Heuer erfolgte die Verleihung des Wissenschaftspreises erstmalig im Bereich der Rechtswissenschaften.

Neu ist heuer die Vergabe von Spezialpreisen: Damit werden ganz besonders herausragende Dissertationen und Publikationen junger Wissenschafterinnen und Wissenschafter gewürdigt – Sausgruber: “Die Leistungen Vorarlberger Wissenschafter sind so vielfältig, dass mit der Verleihung von ‘nur’ zwei Preisen im Jahr (Wissenschaftspreis und Förderpreis) nicht mehr das Auslangen gefunden werden kann”. Der Landeshauptmann brachte auch seine Freude darüber zum Ausdruck, dass sich zwei Frauen unter den Preisträgern des Jahres 2005 befinden.

Preisträger 2005

Der Wissenschaftspreisträger 2005, Professor Bruno Simma, wurde 1941 im Saarland geboren und wuchs in Vorarlberg auf. Er ist Vorstand des Instituts für Völkerrecht an der Universität München und hat auch eine Professur an der Universität von Michigan. 2003 wurde er als Richter an den Internationalen Gerichtshof in Den Haag berufen. Seit 1996 gehört Professor Simma der UN-Kommission für Internationales Recht an. Für Vorarlberg war er bezüglich der Bodenseegrenze und Atomanlagen tätig. “Professor Simma ist nicht nur ein weltweit anerkannter Völkerrechtswissenschaftler, sondern gestaltet als Richter am Internationalen Gerichtshof in Den Haag das Völkerrecht in der Praxis wesentlich mit”, führte Laudator Univ-Prof Hanspeter Neuhold vom Institut für Völkerrecht an der Universität Wien an.

Die Trägerin des Förderpreises, Kathrin Yen, stammt aus Bregenz und arbeitet am Institut für Rechtsmedizin der Universität Bern. Ihr Projekt “Digitale forensische Autopsie” wurde auch von der Wissenschaftsabteilung des Landes Vorarlberg gefördert. “Ihr besonderer Verdienst liegt darin, dass sie rechtsmedizinische Befunde mittels Bildgebung in Fällen von Strangulation, Schädelhirnverletzungen und bei Weichteilen erfasst hat und diese in einschlägigen amerikanischen Fachzeitschriften publiziert hat, was bislang noch nicht geschehen ist”, so Laudator Richard Dirnhofer vom Institut für Rechtsmedizin an der Universität Bern.

Die mit jeweils 3.000 Euro dotierten Spezialpreise gingen an zwei junge Wissenschafter: Die gebürtige Bregenzerin Brigitte Steger erhielt den Spezialpreis für herausragende Publikationen. Dabei geht es um ihre Dissertation, in der sie über sozial- und kulturwissenschaftliche Aspekte des Schlafens in Japan schreibt. Ihre Arbeit ist bereits in der 2. Auflage in Buchform erschienen. Der Feldkircher Thomas Marte wurde ebenfalls für seine Dissertation ausgezeichnet, die einen in Fachkreisen vielbeachteten Beitrag zur Diabetes-Forschung darstellt.

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