Letzte "Ausfahrt" Waldviertel

Gezählt hat er sie nicht, aber in 41 Jahren im Motorsport sind es schon ein paar Rennen gewesen. Am Wochenende ist nun endgültig Schluss. Nach der OMV-Rallye Waldviertel wird der gebürtige Niederösterreicher “seinem” Sport adieu sagen und die Pension genießen. Was er vermissen wird? “Die Kollegen, die Geschwindigkeit, eigentlich alles”, so der rüstige Siebziger. Angst vor Langeweile kennt er nicht, nur eines fürchtet er: das Fahren auf normalen Straßen. “Ich werde mich wohl nie daran gewöhnen, dass manche einfach nur über die Straße schleichen.”

In seiner Heimat Niederösterreich, wo die Rallye im Gebiet Horn-Waidhofen stattfindet, nimmt Kurt Adam also nun Abschied vom Rallyesport. Mit ihm auch seine Frau Hanide, die ihn 25 Jahre als Beifahrerin und “Seelentrösterin” begleitet hat. Ihre schwere Krankheit im letzten Jahr hat den in Wolfurt lebenden Motorsport-Oldie dazu bewegt, noch eine Saison dranzuhängen. “Vielleicht merken sie dann ja auch in Vorarlberg, dass ich aufhöre”, kann er sich einen Seitenhieb auf das Ländle nicht verkneifen. In Innerösterreich hat der Name Adam im Rallyesport einen guten Ruf. Das verspürte er zuletzt bei der ARBÖ-Rallye Steiermark, wo “Kurtl”, wie er von seinen Freunden gerufen wird, mit Geschenken überhäuft wurde und das Fernsehen eine Geschichte mit ihm drehte.

Sportlich lief es im Raume Admont nicht so gut. In einem Waldstück leistete er sich bei gut 120 km/h einen Überschlag und zerstörte dabei seinen Seat Ibiza. Und so fährt er am Wochenende in seinem alten Opel. Was kommt dann? “Dann werde ich den Seat wieder auf Vordermann bringen”, lautet sein letztes Versprechen.