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Leihen statt kaufen im "Leila" Wien: So funktioniert die Bibliothek der Dinge

Im "Leila" Wien können zahlreiche Gegenstände ausgeborgt werden.
Im "Leila" Wien können zahlreiche Gegenstände ausgeborgt werden. ©Hannes Rangger
Du baust ein Bett, hast aber keine Bohrmaschine? Oder planst eine Party, aber die Soundanlage fehlt? Kein Problem, in der Bibliothek der Dinge in Wien wirst du garantiert fündig. Wir haben uns erkundigt, wie das Leih-Konzept vom Start Up "Leila" funktioniert.

Sharing-Konzepte sind nichts Neues. Egal ob Essen, Fortbewegung oder Handwerk – in Wien gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Dinge und Orte mit anderen zu teilen und gemeinsam zu nutzen. Die gemeinschaftliche Nutzung von Gegenständen steht auch beim “Leila” Wien im Fokus. Die “Bibliothek der Dinge” ist derzeit noch in der Herbstraße in Ottakring zu finden, bald wird dank erfolgreichem Crowdfunding in ein neues Quartier übersiedelt.

(Bild: Leila Wien)

Im “Leila” finden sich über 600 Gegenstände aus den verschiedensten Bereichen wie Sport, Unterhaltung, Musik, Elektronik, Reisen, Styling oder Handwerk. Diese können je nach Bedarf ausgeliehen werden, was ähnlich wie bei einer Leihbibliothek funktioniert. Bei der Rückgabe wird dann eine Gebühr pro Gegenstand und ausgeliehenem Tag bezahlt. Mit dem Teilen von Gegenständen kann so nicht nur Geld gespart, sondern auch Ressourcen geschont werden.

Gegenstände gemeinsam nutzen: So funktioniert “Leila” Wien

Wir haben uns bei Simon, der zum sechsköpfigen Gründungsteam von “Leila” gehört, genauer über das Leih-Konzept erkundigt und dabei erfahren, welche Gegenstände besonders beliebt sind, welche Kuriositäten die Bibliothek der Dinge bereit hält und ob es in Österreich ähnliche Konzepte gibt.

VIENNA.at: Wer steckt hinter “Leila” und was hat euch auf die Idee gebracht?

Simon: Hinter dem “Leila” steckt ein sechsköpfiges Team junger engagierter Leute aus Wien. Die Idee haben wir 2013 von dem Gründer des Leila Berlin, Nikolai Wolfert, erstmals gehört und waren gleich begeistert. Im Mai 2014 haben wir den “Leila” in Wien eröffnet und betreiben ihn seitdem ehrenamtlich.

Was kann man sich unter dem Begriff “Bibliothek der Dinge” vorstellen bzw. wie funktioniert das Konzept?

Das Konzept ist ganz simpel und jedem Kind, das schon einmal in einer Leihbibliothek für Bücher war, erklärbar. Es gibt einen physischen Ort, an dem die Leihgegenstände gelagert sind. Dort kommt man hin zum Ausleihen und Zurückbringen der Dinge. Wer etwas leihen möchte, wird zuerst Mitglied, entweder online oder direkt bei uns im Laden. Dann können Gegenstände im Online-Katalog reserviert oder einfach vor Ort aus dem Regal geholt werden. Schließlich wird bei der Rückgabe eine Gebühr pro Gegenstand und ausgeliehenem Tag bezahlt. Um das Ganze noch einfacher zu gestalten, wird es künftig die Möglichkeit geben, den eigenen Mitglieds-Account mit einem Guthaben aufzuladen. Die Gegenstände können beliebig lange ausgeborgt werden.

Welche Gegenstände gibt es bei euch zu finden? Welche davon sind sehr beliebt/oft vergriffen?

Wir haben derzeit über 600 verschiedene Gegenstände. Die beliebtesten Gegenstände sind wohl unsere Bohrmaschinen, die sind quasi immer gefragt. Auch unser HD-Beamer ist in Zeiten von Netflix & Co. natürlich sehr beliebt für gemütliche Filmabende. Und dann gibt es viele Sachen die saisonal stark nachgefragt werden, im Sommer beispielsweise unsere Zelte, Rucksäcke und anderes Camping-Zubehör.

Gibt es auch echte Highlights oder Kuriositäten in der Bibliothek?

Unser ausgefallenster Gegenstand ist wohl die Umkehrbrille, mit der alles Gesehene um 180 Grad gekippt wird. Auch unser Fuhrpark ist mit Tandem, Einrad und Postfahrrad mit ungewöhnlichen Fahrzeugen bestückt.

Warum sollte man “Leila” mittels Crowdfunding unterstützen?

Das Crowdfunding ist bereits (erfolgreich!) abgeschlossen. Natürlich nehmen wir weiterhin gerne (Sach-)Spenden entgegen.

Gibt es in Österreich ähnliche Konzepte?

Unseres Wissens gibt es so etwas wie den Leila nicht, es gibt allerdings mit dem Leihladen Innsbruck und dem Allerleihladen Graz noch zwei weitere Projekte in Österreich.

“Leila” Wien – Hardfacts:

Herbststraße 15, 1160 Wien
Öffnungszeiten: Di & Fr, 14.00 bis 19.00 Uhr
>> Zur Website

(Red/VKP)

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