Lehrer mit Dealer verwechselt: Prozess im Fall Mike Brennan

Der farbige 34-Jährige, der an der Vienna International School Sport unterrichtet, hatte bei dem Vorfall am 11. Februar 2009 Brüche zweier Lendenwirbelkörper-Querfortsätze, eine Rippen- und Schädelprellung sowie eine Zerrung der Nackenmuskulatur davon getragen.

Anklage: Fahrlässige Körperverletzung
Der Vorwurf gegen den angeklagten Polizisten lautet auf fahrlässige Körperverletzung. Selbst im Fall eines Schuldspruchs drohen dem 37 Jahre alten Beamten laut Strafgesetzbuch maximal sechs Monate Haft; da er bisher unbescholten ist, würde er wohl selbst im schlimmsten Fall mit einer deutlich darunter liegenden Bewährungsstrafe davonkommen.

“Nicht schuldig”
Der Polizist wird sich “nicht schuldig” bekennen, da er auf dem Standpunkt steht, Brennan habe zur Eskalation der Situation beigetragen, indem er nicht reagierte, als er in der U-Bahn von der Polizei angesprochen und zum Stehenbleiben aufgefordert wurde. Der Lehrer hatte stattdessen in der Station Spittelau die U-Bahn zu verlassen versucht, worauf er von zwei Beamten überwältigt wurde und mehr als unsanft auf dem Bahnsteig landete.

“Jedes Verfahren hat seine Eigendynamik”
Gegen den zweiten Polizisten wurde das Verfahren eingestellt, weil sich nach Dafürhalten der Staatsanwaltschaft bei ihm keine Hinweise auf die Verwirklichung eines strafrechtlichen Tatbestands fanden. Richterin Margaretha Richter hat den Prozess auf zwei Tage anberaumt, wobei die Verhandlung bereits am Donnerstag zu Ende gehen könnte. “Jedes Verfahren hat seine Eigendynamik. Möglicherweise kann man auf die am Freitag geladenen Zeugen verzichten”, so die Verhandlungsleiterin.