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Legendäres „Glacis-Beisl“ eröffnet wieder

Symbolfoto |&copy Bilderbox
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Eines der legendärsten Wiener Gartenlokale öffnet bald wieder seine Pforten: Das „Glacis-Beisl“ im Wiener Museumsquartier startet am 21. Oktober mit einer großen Feier.

Betreiber Paul Bodner, Miteigentümer des Szenelokals „Bar Italia“ und Pächter des Glacis-Beisl, verspricht den künftigen Gästen stimmungsvolle Besuche mit österreichischer Küche und exquisiter Bier- und Weinauswahl.

Um die Jahrhundertwende beherbergte das rund 300 Jahre alte Gebäude, in dem das jetzige Beisl untergebracht ist, Pferdestallungen und Militäreinrichtungen, an die heutzutage nur mehr der Keller unter dem Lokal erinnern. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente es dann als Stadtheuriger. Doch so recht kann sich keiner an die Geschichte des Lokals erinnern, sagte Neo-Chef Bodner im Gespräch mit der APA. „In der Küche haben wir einen alten, großen Holzofen gefunden“, erzählte Bodner.

Er gehe daher davon aus, dass hier schon vor mehr als 150 Jahren im „großen Stil“ gekocht wurde. Geschlossen wurde das Glacis-Beisl schließlich vor dem Umbau des Areals, das vom „Messepalast“ zum Museumsquartier geworden ist.

Österreichische Küche über geographische Grenzen hinaus

Um Gäste braucht sich der Gastronom scheinbar keine Sorgen machen. Während dem APA-Lokalaugenschein wagte sich eine ältere Dame auf die Lokal-Baustelle und reservierte – wohl um den künftigen Erfolg wissend – einen Tisch für Ende Oktober. „Ich freu mich schon auf die Eröffnung“, verriet sie. Im Moment laufe eine Art Probebetrieb mit Freunden und Bekannten, um das Team einzuspielen, erzählte Bodner.

Das gastronomische Konzept ist einfach: „Wir bieten österreichische Küche, die über geographische Grenzen hinausgeht.“ Es gebe, so Bodner, etwa auch Spezialitäten aus den „ehemaligen Kronländern“ – etwa slowenische, südmährische und ungarische Weine.

Platz für 350 Gäste

Das „Glacis-Beisl“ bietet – den stimmungsvollen Garten mitgerechnet – rund 350 Gästen Platz. Die Preise werden sich „moderat“ gestalten, versicherte Bodner: „Ein Krügerl wird unter drei Euro kosten, der Spritzer unter zwei.“ Das Lokal plante der bekannte Kärntner Architekt Arkan Zeytinoglu – für die Umsetzung waren „Söhne und Partner“ verantwortlich. Rauchverbot werde im „Glacis-Beisl“ übrigens keines herrschen: „Wir brauchen’s nicht“, so Bodner – zumindest solange es kein entsprechendes Gesetz gebe.

Den Namen hat das Beisl vom Glacis, das sich in diesem Bereich befunden hat. Dabei handelte es sich um eine breite unverbaute Wiesenfläche rings um die Wiener Stadtmauer, entstand nach der ersten Türkenbelagerung im Jahr 1529 als Teil des Ausbaus der Befestigungsanlagen. Kaiser Joseph II. ließ 1770 Fußgeher- und Fahrstraßen anlegen, das Gelände zwischen der Stadt und den Vorstädten wurde zum Erholungsgebiet der Wiener.

Ab 1858 wurde die Befestigung auf Anordnung von Kaiser Franz Joseph geschleift. An Stelle des Glacis wurde die Ringstraße mit ihren Prachtbauten, Alleen und Parks angelegt. Der Bereich zwischen Burg- und Schottentor, das so genannte Josefstädter Glacis, wurde noch bis 1870 als Exerzier- und Paradeplatz genutzt.

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