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"Legale Droge" Mephedron in Österreich verboten

©VMH
Die bisher "legale Droge" Mephedron (MMC), die als Pflanzendünger oder Badesalz verkauft worden war, ist seit Samstag in Österreich verboten.
Legales "Badesalz" löst Kokain und Ecstasy ab

Sigrid Rosenberger, die Sprecherin von Gesundheitsminister Alois Stöger (S) bestätigte heute, Sonntag, entsprechende Medienberichte.

Das Ressort hatte eine Verordnung ausgearbeitet, die den Stoff als illegales Suchtmittel deklariert und damit Verkauf und Besitz untersagt. Der Konsum hat in Großbritannien schon Todesopfer gefordert, in Österreich hatte es zuletzt in Tirol und der Steiermark Probleme gegeben.

Am Freitag hatte die Begutachtungsfrist der Suchtmittelgesetz-Verordnung geendet, die noch am selben Tag von Stöger unterzeichnet und in den Abendstunden kundgemacht wurde. Damit war Mephedron einen Tag später, am Samstag, bereits illegal. Der Verkauf war laut Rosenberger zumindest teilweise schon im Vorfeld gestoppt worden: Wegen einer falschen Deklarierung als Düngemittel habe das Landwirtschaftsministerium entsprechende Produkte beschlagnahmt.

Bei MMC handelt es sich um eine pharmazeutisch nie genutzte, ursprünglich in Israel entwickelte chemische Verbindung, die als weißes Pulver meist durch Schnupfen konsumiert wird. Manchmal wird die psychoaktiv wirkende Substanz, die mit einer Mischung aus Ecstasy und Kokain vergleichbar ist, geschluckt. Als Düngemittel oder Badesalz wurde MMC nie verwendet.

MMC (4-Methylmethcathinon) ist chemisch verwandt mit dem Wirkstoff des Kath-Strauches (Cathinon) und Methcathinon (Ephedron). Durch die stimulierende Wirkung kann es laut “ChEcK iT!” zu Hyperaktivität, starker Erhöhung des Blutdrucks und Herzrasen kommen. Bei hohen Dosen sind Wahnvorstellungen und Paranoia möglich. Konsumenten berichteten weiters von unangenehmen Körpergeruch und Kältegefühl, Hautausschlägen, Kopfschmerzen und Gewichtsverlust. Langanhaltende Schlaflosigkeit sowie eine Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnis und Erinnerungslücken können ebenfalls vorkommen. Es besteht ein Drang zum wiederholten Weiterkonsum und damit vermutlich erhöhtes Suchtpotenzial.

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