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Lecher Lawine fordert zwei Tote

Drei Skifahrer wurden bei einem Lawinenunglück auf dem Lecher Rotschrofen im freien Gelände verschüttet. Ein Münchner konnte nur mehr tot geborgen werden, ein Amerikaner verstarb wenig später.  

Die Frau des Amerikaners kämpft um ihr Leben.

Die zwei befreundeten Ehepaare fahren um 14 Uhr zum Melkertäli ab. Vor einer Geländekante bleibt die 38-jährige Münchnerin Corinna S. stehen, ihre drei Begleiter fahren in den steilen Nordhang ein.

In der Hälfte des Tiefschneehanges werden Bärbel und Patrick L. aus San Francisco – beide 41 Jahre – und der 39-jährige Münchner Christoph S. von einer Lawine erfasst. Die Schneemassen schleudern die drei Skifahrer 100 Meter talwärts, verschütten sie.

Blitzschneller Einsatz

„Wir waren gerade 400 Meter entfernt, suchten einen anderen Lawinenkegel ab“, sagt Alpingendarm Christoph Felder. Blitzschnell sind 50 Helfer, drei Suchhunde und drei Hubschrauber an der Unglücksstelle. Alle suchen nach den Verschütteten. „Das war schwierig, keiner hatte einen Lawinenpiepser dabei“, so „Christophorus 8“-Pilot Harald Öhre.

Bange Minuten

Nach rund 20 Minuten im Schnee gelingt es den Rettern, die Skifahrer zu bergen. Sie liegen 20 bis 70 Zentimeter unter der Oberfläche. „Alle hatten eine Körperkerntemperatur von unter 30 Grad“, so Notarzt Hans Borg. Während die Kalifornierin Bärbel L. und ihr Mann Patrick reanimiert werden können, kommt für den Münchner jede Hilfe zu spät: „Wir konnten ihn nur mehr tot aus dem Schnee ziehen.“

Der „C 8“ fliegt die Kalifornierin ins Feldkircher LKH, das Team vom „Gallus 1“ bringt ihren Gatten in die Innsbrucker Klinik. Beide müssen während des Fluges laufend wiederbelebt werden. Der Amerikaner stirbt kurz darauf in Innsbruck, seine Frau kämpft ums Überleben, sie liegt im künstlichen Koma. „Ihr Zustand ist sehr kritisch“, hieß es gestern Nacht vom LKH Feldkirch.

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