Den gerichtsmedizinischen und chemischen Gutachten zufolge starben die Pensionisten aus Wien und Niederösterreich an den Folgen einer Arsenvergiftung, auch wenn die Todesursachen natürlich erklärbar waren. Laut Gutachter Christian Reiter wurde bei Herbert A. (68) – er starb im Oktober 2010 – eine wiederkehrende Gabe nachgewiesen, bei Alois F. (61), der im Februar 2011 starb, eine einmalige oder kontinuierliche.
Die 52 Jahre alte Pflegehelferin hatte in beiden Haushalten gelebt. Sie gab an, bei dem Wiener A. als Haushaltshilfe und später Pflegerin, bei F. als Putzfrau gearbeitet zu haben. In beiden Fällen habe sie bzw. ihr Mann und Sohn deren Pkw gekauft – ob die Summen tatsächlich übergeben wurden, ist nicht belegt. Der Wiener hatte ihr – neben einem verkauften Mobilheim im Weinviertel – auch seine Eigentumswohnung geschenkt. Tatsächlich hatten die einsamen Männer die Frau über Inserate, in denen sie eine Lebensgefährtin suchten, kennengelernt und sich Zeugenaussagen zufolge in die 52-Jährige verliebt. Sie selbst bestritt jegliche Liebesbeziehung.
Staatsanwältin Susanne Waidecker hatte sich von der Schuld der Angeklagten überzeugt gezeigt. Sie verwies auf diverse Widersprüche in den Aussagen der 52-Jährigen und auf die Parallelen bei den Opfern – beide einsam, beide relativ ohne Kontakte, beide suchten per Inserat eine Gefährtin für ihren Lebensabend. Verteidiger Timo Gerersdorfer hatte dagegen einen Freispruch im Zweifel gefordert.
(APA)