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Lawinengefahr: Einsatzstab des Landes hat getagt

©VOL.AT/Mayer
Am Montagvormittag fand im Landhaus in Bregenz eine Einsatzsitzung des Landes Vorarlberg mit Polizei und Bergrettung statt. VOL.AT sprach mit LH Wallner und Bergrettungs-Leiter Martin Burger.
Einsatzsitzung Land Vorarlberg
Ländle: KatWarn ausgelöst
Höchste Lawinenwarnstufe

Die derzeitige Schneesituation in Vorarlberg hat sich verschärft: Starke Schneefälle und Wind haben dazu geführt, dass die höchste Lawinenwarnstufe ausgerufen wurde. Einsatzkräfte von Bergrettung und Polizei trafen sich am Montagvormittag mit Landeshauptmann Wallner und Landesrat Gantner. In einer Einsatzsitzung wurde die weitere Vorgehensweise für das Schneechaos im Ländle besprochen.

 Bergretter Burger zur aktuellen Situation

Es wurden zudem die notwenigen Vorkehrungen für die kommenden Tage getroffen, um für die Wetterlage bestens gerüstet zu sein. Auch nach Lösungen für den freien Skiraum und Waldgebiete und den Umgang mit drohenden Gleitschneelawinen in Hanglagen wurde gesucht.

„Derzeit besteht Lawinenwarnstufe 5, einige Ortschaften sind nicht erreichbar, die vorsorglich eingerichteten Straßensperren haben sich in Hinblick auf Lawinenabgänge wie etwa auf die Faschina-, Laternser- und Ebniterstraße als richtig erwiesen”, erklärt LH Markus Wallner. Ab Dienstag ist mit einer Wetterberuhigung zu rechnen, dies dürfe aber nicht zu Freizeitaktivitäten im freien Gelände verleiten, so Wallner und Gantner: „Spontane Lawinenabgänge sind jederzeit möglich“. Der Schneedruck ist insbesondere für die Berggemeinden problematisch.

200 Feuerwehreinsätze

In den vergangenen 48 Stunden sind bis zu 120 Zentimeter Neuschnee gefallen, informierte Lawinenexperte Andreas Pecl. Bis morgen Dienstag werden weitere Neuschneemengen erwartet, die aber mit bis zu 30 cm deutlich geringer ausfallen. Der stürmische Wind sorgt weiterhin für eine angespannte Situation in den Bergen. Die Erkundungsflüge boten den Lawinenkommissionen der Gemeinden wichtige Entscheidungsgrundlagen. Die Feuerwehren verzeichneten am vergangenen Wochenende rund 200 Einsätze, an denen rund 3000 Einsatzkräfte beteiligt waren. In Innerbraz, Schruns, St.Gerold, Bezau, Vandans und Schwarzenberg mussten Dächer wegen einer zu hohen Schneelast abgeschaufelt werden. Im gesamten Landesgebiet entfernte die Feuerwehr umgestürzte Bäume von den Fahrbahnen. Mehrere Einsätze wegen Wasser im Keller gab es in Lochau, Lustenau, Hohenweiler und Bludenz. Der Lawineneinsatzzug des Bundesheeres (40 Mann) bleibt ebenso wie der Bundesheerhubschrauber in Bereitschaft. Die Polizei hat rechtzeitig Personal in den abgeschnittenen Ortschaften stationiert. Auch das Rote Kreuz meldet eine gesicherte Versorgungslage in diesen Gemeinden. Die ÖBB Arlberg Bahnstrecke ist seit gestern (Sonntag) Abend gesperrt. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet.

Freizeitaktivitäten im freien Gelände sind nicht möglich. Auch der Wald sollte wegen herabbrechender Äste gemieden werden. Die Forstabteilung des Landes schätzt den Schaden in den Wäldern auf rund 5000 Festmeter.

Hoher Schneedruck problematisch

Auf Grund des hohen Schneefälle ist der Schneedruck massiv angestiegen, diese könne gerade für die Berggemeinden des Großen Walsertals aber auch Gemeinden wie Bartholomäberg problematisch werden, betonte Andreas Reiterer von der Wildbach- und Lawinenverbauung: „Eine zehn mal zehn Meter große Schneefläche erzeugt Druck, das dem Gewicht eines Eisenbahnwaggons entspricht.“ Reiterer empfiehlt den Schneedruck auf der Bergseite der Häuser genau zu beobachten und Fenster dort geschlossen zu halten.

 

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