Für den Mann kam jede Hilfe zu spät, er konnte nur noch tot aus dem Wasser geborgen werden. Auch sein 51-jähriger Begleiter wurde von der Lawine erfasst, der Mann hatte aber Glück und blieb bei dem Unfall unverletzt.
Unfallgebiet beliebtes Ziel für Eiskletterer
Das Unfallgebiet gilt als beliebtes Ziel für Eiskletterer, die beiden Männer waren am Vormittag mit ihren Tourenski zu einem Quereinstieg in den sogenannten “Gläserne Madonna”-Wasserfall in rund 1.850 Meter Seehöhe unterwegs. Dabei querten sie einen rund 40 Grad Steilen Hang, den sie wegen dem harten Harschdeckel am Schnee fälschlicherweise als sicher einstuften. Obwohl die beiden Entlastungsabstände einhielten, lösten sie rund 100 Meter über dem See ein 80 Meter breites Schneebrett aus. Die Lawine riss die beiden Skibergsteiger mit und spülte sie auf den See hinaus.
Eiskletterer wird unter Wasser gedrückt
Durch die Wucht und das Gewicht der Lawine brach das laut Polizei rund zehn Zentimeter dicke Eis. Während der 35-Jährige von den Eis- und Schneemassen eineinhalb Meter unter Wasser gedrückt wurde, hatte sein Begleiter Glück. “Er stand bauchtief im Wasser und war völlig durchnässt”, sagte der Einsatzleiter der Bergrettung, Franz Kirchner, zur APA. Der 51-Jährige konnte sich offenbar selbst befreien und mit dem Mobiltelefon die Rettungskräfte alarmieren. Wegen des starken Windes konnte aber zunächst kein Rettungshubschrauber fliegen, Bergretter und Helfer der Feuerwehr mussten zuerst zur Mittelstation der Gletscherwelt Weißsee auffahren und zur Unfallstelle queren.
Ortung per Pieps-gerät
“Wir haben den Vermissten dann mit einem Pieps-Gerät geortet”, so Kirchner. Ein Bergretter sprang an einem Seil gesichert ins Wasser und zog den Mann am Fuß ans Ufer, für den Wiener kam aber jede Hilfe zu spät. Der Mann war rund eineinhalb Stunden unter Wasser und dürfte ertrunken sein. Ein angeforderter Taucher der Wasserrettung kam nicht mehr zum Einsatz.
Föhn sorgt für hohe Lawinengefahr
Der Föhn in den Bergen hat die Lawinengefahr in den vergangenen Tagen sprunghaft steigen lassen. In den Hohen Tauern herrschte am Mittwoch Lawinenwarnstufe 3 (“erheblich”). Der stürmische Wind mit Geschwindigkeiten von 100 bis 130 Stundenkilometern hat auf die Nordhänge Triebschnee verfrachtet, der sich besonders in Rinnen, hinter Kämmen und in Mulden abgelagert hat. Laut dem Salzburger Lawinenwarndienst hat sich der Schnee in der Nacht kaum gesetzt.
Bereits am Dienstag kamen in Salzburg zwei Männer bei Lawinenunfällen ums Leben, im Tiroler Zillertal starb ein junger Deutscher, der von einem Schneebrett verschüttet wurde. Mit dem Unfall im Pinzgau starben in diesem Winter nach APA-Zählung bereits 16 Menschen. (APA)