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Lange Wartezeiten bei Coronatests: Anschober sieht Versäumnisse bei Behörden

In Wien muss laut Gesundheitsminister "massiv Geld in die Hand genommen werden".
In Wien muss laut Gesundheitsminister "massiv Geld in die Hand genommen werden". ©APA/GEORG HOCHMUTH
Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) ortet wegen langer Wartezeiten bei den Corona-Tests Versäumnisse in manchen Bundesländern.
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Zwar hätten viele Behörden Personal aufgestockt, sagte er im Ö1-"Journal zu Gast" am Samstag. In Wien müsse aber dafür "massiv Geld in die Hand genommen werden". Die Zahl der Intensivpatienten könnte bis Monatsende im dreistelligen Bereich sein.

Prognosen bei Intensivpatienten zeigen "deutlich nach oben"

"Wochenlang hatte sich durch das deutlich gesunkene Durchschnittsalter der positiv Getesteten die Zahl der Hospitalisierungen von den steigenden Infektionszahlen entkoppelt", so Anschober in einer Aussendung - "dies scheint sich nun schrittweise zu ändern". Die Prognosen bei den Intensivpatientinnen und -patienten zeigen laut dem Minister "deutlich nach oben" und gehen von rund 110 Intensivpatientinnen und -patienten bis Monatsende aus.

Dennoch ortet Anschober in den vergangenen Tagen eine "umfassende Trendwende". Die Bevölkerung mache nun wieder immer stärker mit und übernehme wieder Mitverantwortung. Auch das Ausbruchsgeschehen am Samstag zeige, dass punktgenau die richtigen Maßnahmen gesetzt worden sein. Anschober: "Ich bin sehr zuversichtlich, dass das Verantwortungsgefühl der Bevölkerung bald wieder wie im Frühling ist und wir damit die Pandemie weiter unter Kontrolle halten können."

Kritik an langen Wartezeiten bei Corona-Tests

Dass die Regierung zu spät auf die steigenden Zahlen reagiert hätte, stellte Anschober gegenüber Ö1 in Abrede. Allerdings sei es ein "schwerer Fehler", wenn etwa nach einem Anruf bei der Corona-Hotline Tester erst nach Tagen kämen und Ergebnisse lange ausständig seien. Eine medizinische Hotline könne immer nur so gut sein, wie sie ausreichend Personal habe, merkte der Minister an und zeigte sich nach Gesprächen mit der Stadtregierung zuversichtlich, dass auch Wien alle Anstrengungen unternehmen werde.

Nehammer bietet Wien erneut Hilfe bei Contact Tracing an

Indes schaltete sich Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) ein weiteres Mal ein, was die stark ansteigenden Infektionen in Wien betrifft. Er erneuerte in einer Stellungnahme an die APA sein "Angebot" an die Bundeshauptstadt, die Eindämmung polizeilich zu unterstützen: "Die Polizei steht bereit, beim Contact Tracing und der Kontrolle der Einhaltung der Quarantäne zu helfen." Die Wiener Stadtregierung hatte derartige Angebote immer eher als Provokation im laufenden Wahlkampf gedeutet.

(APA/Red)

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