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Landflucht: Warum Menschen weg vom Dorf in die Städte ziehen

In "Heast, OIDA!" sprechen wir mit Gerlind Weber über Landflucht.
In "Heast, OIDA!" sprechen wir mit Gerlind Weber über Landflucht. ©pixabay.com (Sujet)
Viele Menschen, insbesondere junge Frauen, zieht es von den peripheren Gegenden in die Städte. Warum das so ist und wie sich die Städte und die Dörfer deshalb verändern – darüber haben wir mit Dr. Gerlind Weber gesprochen.

Junge Menschen, insbesondere Frauen, zieht es von ländlichen Gegenden in die Städte. Das bringt Veränderungen für Stadt und Land. Welche? - Darüber haben wir mit Dr. Gerlind Weber gesprochen. Sie ist emeritierte Universitätsprofessorin und hat viel zum Thema Landflucht geforscht.

Warum junge Frauen die Dörfer verlassen

Die Gründe, warum Menschen, insbesondere Frauen zwischen 20 und 29 Jahren das Dorf hinter sich lassen und in die Städte ziehen, sind laut Weber sehr unterschiedlich. Viele von ihnen folgen ihrem Partner, viele von ihnen lassen sich in einer Stadt ausbilden, viele haben in den Städten die passenderen Berufsmöglichkeiten.

Einige von ihnen wiederum möchten auch einfach das „Hotel Mama“, wie Weber es formuliert, verlassen, oder eine neue Sprache oder neue Kultur kennenlernen. Einmal weg, kommt man aber nicht so schnell zurück. In Österreich ist dies vor allem entlang des ehemaligen eisernen Vorhanges, im nördlichen Waldviertel, im nördlichen Weinviertel und von Osttirol bis ins südliche Niederösterreich entlang des Alpenhauptkammes an schrumpfenden Dörfern zu erkennen.

Frauen sind in den ländlichen Regionen oft mit ganz grundsätzlichen Problemen konfrontiert – so Weber. Frauen nehmen in den ländlichen Regionen folgende Probleme wahr: Sie können keine ihrer Ausbildung entsprechende Arbeit in der Nähe  finden, sie vermissen  ihrem Alter entsprechende Begegnungsorte wie Cafes, Fitnessstudio, Disco, aber auch, wenn schon Kinder da sind, Spielplätze und  Nachmittagsbetreuung. Kritik gibt es auch an Atmosphärischen. So wird etwa die soziale Kontrolle im Dorf, die mangelnde Aufgeschlossenheit gegenüber Zugezogenen und dass eigene Bedürfnisse zu wenig gehört werden, bemängelt.

Landflucht in "Heast, OIDA" thematisiert

In den Städten erhoffen sich viele wegziehende Personen schließlich die Antwort auf ihre unterschiedlichen Lebensstile. Wenn viele junge Leute in die Städte abwandern, ist das nicht nur ein Verlust für ihre Herkunftsgemeinden, sondern verändert auch die Städte. Diese werden immer größer, die Infrastruktur muss sich anpassen, Staus werden zum Problem.

Warum auch das Wachstum zum Problem werden kann, wie sich die allgemeine Lage durch Covid-19 verändert hat und welche Maßnahmen gesetzt werden, um Menschen von der Stadt aufs Land zu holen, erfahrt ihr in unserer neuen Podcastfolge von „Heast, OIDA!“.

(Red)

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