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Künftig kein Autoverkehr auf Mariahilfer Straße

Nach langem Tauziehen ist es nun fix: Die Mariahilfer Straße in Wien wird künftig zum überwiegenden Teil für den Autoverkehr gesperrt sein. Konkret wird der Abschnitt zwischen Karl-Schweighofer-Gasse und der Kaiserstraße im Zuge der projektierten Umgestaltung verkehrsberuhigt. Radfahren sowie Lieferverkehr wird aber im betroffenen Abschnitt möglich sein, teilte Verkehrsstadträtin Vassilakou mit.


In bestimmten Bereichen werden weiterhin Privat-Pkw fahren dürfen. Diese Ausnahme gilt aber nur für Anrainer, die einen nachweisbaren Garagenplatz direkt an der “Mahü” haben. Ob die Querung von Wiens größter Einkaufsmeile an einzelnen Stellen weiter möglich sein wird, sollen die Anrainer mittels Befragung selbst entscheiden. Die Route der Buslinie 13A bleibt wie bisher. Ob sich die Strecke des 2A ändern wird, werden ebenfalls die Bewohner mitbestimmen können.

Vassilakou sprach heute von einem “Meilenstein für mehr Lebensqualität”, Vassilakou erwartet einen Rückgang von derzeit bis zu 12.000 auf künftig weniger als 2.000 Kfz-Fahrten täglich. Der zusätzliche Platz – auch die jetzigen Parkspuren fallen weg – soll vor allem Passanten zugutekommen. Denkbar sind auch kleine Grünflächen oder Sitzgelegenheiten in der Straßenmitte, wie eine Visualisierung zeigt. Was wie umgestaltet wird, entscheidet sich erst nächstes Jahr. Dann beginnen die Detailplanungen für die Oberflächengestaltung, bei denen sich Bürger beteiligen können.

Eines steht aber schon fest: Um Verdrängungsverkehr in den angrenzenden Bezirken Mariahilf und Neubau zu vermeiden, gibt es begleitende Maßnahmen, von denen auch stark frequentierte Durchzugsstraßen betroffen sind. So werden die Gumpendorfer Straße im sechsten Bezirk sowie die Burggasse und die Neustiftgasse in Neubau zu Tempo-30-Zonen – und zwar jeweils im gesamten Verlauf. Auf den letzten beiden ist eine Ausnahme für Busse geplant, da sie über eine durchgehende eigene Spur verfügen.

Die etappenweise Umsetzung des Projekts erfolgt ab Sommer 2013. Die Bauarbeiten – etwa Niveauangleichungen oder Gehsteigverbreiterungen – starten im Frühjahr 2014.

Kritik übte die Rathaus-Opposition. Die Freiheitlichen sprachen von “Pfuschplanungen” und “vorgetäuschter Bürgereinbindung”. Die ÖVP wiederum prophezeite ein verkehrspolitisches Chaos.

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