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KTM überdenkt Rallye-Engagement

Nach dem Tod des italienischen Motorradfahrers Fabrizio Meoni auf der elften Etappe der 27. Rallye Dakar ist am Mittwoch der zwölfte Abschnitt in der Motorrad-Wertung der Wüstenrallye annulliert worden.

Die geschockten Motorrad-Piloten hatten an die Organisation den Wunsch herangetragen, die Mittwoch-Etappe von Kiffa nach Bamako (Mali) abzusagen. Die Rallyeleitung entsprach diesem Wunsch. Für die Autos und Trucks wird aber der mit 819 km längste Abschnitt der Rallye gewertet. Der Österreichische Motorrad-Hersteller KTM hat unterdessen angekündigt, sein künftiges Rallye-Engagement zu überdenken und allen Privat- und Werkspiloten empfohlen, die laufende Dakar-Rallye abzubrechen. Sportchef Heinz Kinigadner: „Ich persönlich bin der Meinung, dass alle KTM-Fahrer nach Hause fahren sollten.”

Mit Richard Sainct bei der Pharaonen-Rallye und nun Fabrizio Meoni hat die Offroad-Szene und KTM innerhalb von nur vier Monaten zwei seiner besten und erfahrendsten Rallye-Piloten verloren. Einen Tag vor Meoni hatte zudem der spanische Privatfahrer Jose Manuel Perez sein Leben bei der Dakar gelassen. Kein Wunder, dass der Schock bei Piloten und auch bei KTM tief sitzt.

Der 47-jährige Meoni, der im Vorjahr auf einen Start verzichtet und seiner Familie versprochen hatte, künftig kürzer zu treten, hatte am Dienstag den Checkpoint bei Kilometer 157 noch als Führender passiert. 15 Kilometer später stürzte der zweifache Dakar-Sieger. Laut KTM sei es ein brutaler Crash gewesen. Als der Helikopter 20 Minuten später eintraf, lag Meoni mit Genickbruch in einer Blutlache, sein Herz hatte bereits aufgehört zu schlagen. Meoni ist der elfte Motorrad-Pilot, der bei der Dakar tödlich verunglückt ist. „Es ist tragisch und schmerzt. Vor dem Start der Dakar habe ich ihn noch gefragt, ob er künftig die KTM-Rallye-Teams managen möchte. Die Rallye abzubrechen ist nicht nur eine Frage der Pietät, sondern auch der Sicherheit, denn niemand im Team kann zwei solch tragische Vorfälle einfach so wegstecken”, sagte Kinigadner. „Die Dakar ist kein Spaziergang im Park. In meinen Augen macht es keinen Sinn, weiterzufahren”, ergänzte der Tiroler, dessen Familie durch den Motocross-Sport selbst schon schwere Schicksalsschläge hinnehmen musste.

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