Trost wurde zunächst von Freunden geborgen und von Rettungskräften reanimiert. Danach wurde er mit einem Hubschrauber ins St. Pöltner Krankenhaus geflogen, wo die Ärzte vergebens um Trosts Leben kämpften. Am Freitagnachmittag twitterte der Berater von “Krone”-Herausgeber Christoph Dichand, Schmitt, sein Bedauern.
Ein ganz Großer, ein wunderbarer Schreiber, ein kluger Mensch hat uns verlassen – Ernst Trost ist tot.
— Richard Schmitt (@RichardSchmitt2) 24. Juli 2015
“Krone”-Urgestein Ernst Trost ist tot
Lesern der “Kronen Zeitung” ist Trost seit der Gründung der größten österreichischen Tageszeitung durch seine tägliche Kolumne “Was dahinter steckt” bekannt. Daneben verfasste der “Krone”-Journalist eine ganze Reihe von Büchern. Eines seiner populärsten Werke: “Das blieb vom Doppeladler”.
Der gebürtige Steirer begann seine journalistische Karriere 1954 bei der “Kleinen Zeitung” in Graz, wo er auch auf den 2010 verstorbenen “Krone”-Herausgeber Hans Dichand traf. Dichand war damals Chefredakteur der “Kleinen”. 1955 ging Trost mit Dichand nach Wien zum “Kurier”. Als Dichand 1959 gemeinsam mit Kurt Falk die “Kronen Zeitung” gründete, war auch Trost als einer der ersten Redakteure der neuen Zeitung mit an Bord.
Stationen eines Lebens
1970 übernahmen Dichand und Falk den Boulevard-Konkurrenten “Express”, und Trost fungierte bis zur Einstellung des Blattes im April 1971 als “Express”-Chefredakteur. Danach widmete er sich in der “Krone” wieder außenpolitischen Themen und verfasste seine tägliche Kolumne. Trost galt auch als das gute Gewissen der Tageszeitung. 1971 wurde Trost mit dem Karl-Renner-Publizistikpreis ausgezeichnet, 2011 bekam er den Leopold-Kunschak-Pressepreis.
Trost war es auch, der im Juni 2010 in der “Krone” den Nachruf auf Hans Dichand (“Ein Leben für die ‘Kronen Zeitung'”) beisteuerte. “Die Zeitung war sein Leben”, hieß es darin. Trosts letzte “Was dahinter steckt”-Kolumne widmete dieser Ende Juni unter dem Titel “So viel Abschied” einem sentimentalen Rückblick auf verstorbene Medien-Größen der 60er-Jahre wie Gerd Bacher, Fritz Molden und Hans Dichand.
Ostermayer: “Multimedialer Journalist der ersten Stunde”
Betroffen über den Tod Ernst Trosts äußerte sich auch ÖVP-Medienssprecher Gernot Blümel. Der ÖVP-Generalsekretär bezeichnete Trost als “geschätzten Kolumnisten, Autor und Filmemacher”.
Reaktionen auf Tod von Ernst Trost
Für den stellvertretenden Klubobmann der Grünen, Werner Kogler, hinterlässt Trost “eine tiefe Lücke im österreichischen Journalismus”. Trost sei “ein großartiger Denker und Schreiber, der nicht nur die größte Tageszeitung Österreichs, sondern den Journalismus in Österreich nachhaltig geprägt hat”, gewesen, meinte Kogler in einer Aussendung.
Der Präsident des SPÖ-Pensionistenverbandes, Karl Blecha, würdigte Trost als “begnadeten Schreiber, einen großen Journalisten und einen wunderbaren Menschen”. Für Blecha war Trost “ein großartiger Journalist und Buchautor, der dem Pensionistenverband Österreichs und SeniorenReisen stets eng freundschaftlich verbunden war.”
(apa/red)