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Kritik von Kromp-Kolb an Lobau-Autobahn

©© Wallner/Constantin Film
Die geplante Wiener Nordost-Umfahrung (S1) stößt bei der Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb auf Kritik. Bei einer verkehrspolitischen Tagung der Gegner des Lobau-Tunnels verwies sie auf die Notwendigkeit von Emissionsreduktionen.

“Zu den Lösungen gehört sicher nicht das Bauen neuer Hochleistungsstraßen”, betonte sie und rief zum Wagemut auf: “Man müsste sogar den Rückbau der Straßen überlegen.”

Kromp-Kolb warnte vor einer großen Klimakatastrophe, auf die die Welt aufgrund des Klimawandels zusteuere. “Wir müssten bei jeder Entscheidung überlegen, trägt sie zum Klimaschutz bei oder nicht”, meinte sie daher. Aus ihrer Sicht gibt es daher gewichtige Argumente gegen eine zusätzliche Umfahrungsstraße Wiens. “Ich glaube nicht, dass irgendwelche Hochleistungsstraßen argumentierbar sind. Das gilt für alle”, so die Forscherin.

Sie kenne zwar das Argument der Stauvermeidung, hier müsse man aber Fantasie beweisen und Alternativen zum motorisierten Individualverkehr finden. Es sei wichtig, gerade hier anzusetzen, so Kromp-Kolb: “Der Verkehr trägt ganz wesentlich zu den Treibhausgasemissionen bei, und der Anstieg ist enorm.” In Österreich mache dieser Bereich ein Viertel des Ausstoßes aus, mit einem Zuwachs von 82 Prozent in den Jahren 1990 bis 2003.

Veranstaltet wurde die Tagung von den Umweltorganisationen Global 2000, Greenpeace, Virus sowie Bürgerinitiativen, die sich gemeinsam gegen das Straßenprojekt zur Wehr setzen und im Jahr 2006 durch ihr Camp am Rande der Lobau Aufmerksamkeit erregt haben. Damals versuchten sie Probebohrungen im Nationalpark zu verhindern, zogen schließlich aber ab, als ihnen ein Runder Tisch mit Vertretern der Politik versprochen wurde. Dieser scheiterte, geplant war aber schon damals ein verkehrspolitischer Kongress. Von politischer Seite waren heute, Dienstag, lediglich die Grünen vertreten.

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