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Krebsvorsorge macht sich bezahlt

Im Westen lebt man gesünder. Das bestätigt nicht nur der Gesundheitsbericht des Landes, der vorgestellt wird. Auch der Krebsregisterbericht weist für Vorarlberg positive Werte aus.

Die häufigsten Tumorerkrankungen sind Brust- und Prostatakrebs.
Die vom Arbeitskreis für Vorsorge- und Sozialmedizin (aks) am Mittwoch präsentierte Zusammenfassung der zwischen 1981 und 1997 erhobenen Daten markiert Bestwerte. Das gilt für die Neuerkrankungen ebenso wie für die Sterberaten. Und das Ergebnis hält auch einem österreichweiten und internationalen Vergleich stand.

“Fasst man alle Krebsfälle zusammen, zeigt sich die Situation in Vorarlberg im europäischen Vergleich sehr günstig”, resümiert Dr. Willi Oberaigner, Leiter des Vorarlberger Krebsregisters.


Vorsorge nützt

Das heißt, bei beiden Geschlechtern liegen die Raten der neu entdeckten Krebsfälle und jene der daraus resultierenden Todesfälle im unteren Drittel. Zwar nehmen die jährlichen Neuerkrankungen zu. Doch dank der im Ländle sehr ausgeprägten Vorsorgemedizin kann immer mehr Betroffenen geholfen werden. Derzeit stehen den rund 1180 neu diagnostizierten Tumoren etwa 650 Todesfälle gegenüber. Allerdings gibt es auch negative Entwicklungen. So ist beispielsweise der
Lungenkrebs was die Sterblichkeit anlangt bei Männern immer noch häufiger als der Prostatakrebs. Auch Frauen erkranken vermehrt an diesem Tumor, der eine sehr ungünstige Prognose hat. Hauptursache ist laut Oberaigner das Rauchen. 80 bis 85 Prozent der Lungenkrebsfälle gehen auf das Konto des blauen Dunstes. Dieses Problem könne nur durch intensivere Antiraucherkampagnen bekämpft werden.


Differenzierte Maßnahmen

Zahlreiche Versuche des aks in diese Richtung haben bislang jedoch wenig genützt. “Wir müssen künftig wohl schon bei den Zehnjährigen beginnen, sonst ist es zu spät”, meint Prim. Hans Concin, Leiter des Wissenschaftlichen Beirates im aks. Der Krebsregisterbericht soll unter anderem bei solchen Entscheidungen helfen. “Vorsorge macht nur dann Sinn, wenn sie auf gesicherten Daten basiert, die differenzierte Maßnahmen ermöglichen”, so Concin.


Tumorerkrankungen in Vorarlberg

  • Prostatakrebs: 160 neue Fälle, 35 bis 40 Todesfälle
  • Lungenkrebs: 30 neue Fälle, 25 Todesfälle
  • Magenkarzinom: 70 neue Fälle, 50 Todesfälle
  • Hautkrebs: 50 neue Fälle, 10 Todesfälle
  • Mammakarzinom: 170 bis 180 neue Fälle, 50 bis 60 Todesfälle
  • Gebärmutterhalskrebs: 150 neue Fälle, 4 bis 8 Todesfälle
  • Darmkrebs: 160 neue Fälle, 70 Todesfälle

    Tipp: www.aks.or.at

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