Krebs: In zehn Minuten zur Diagnose
Im Operationssaal liegt eine junge Frau: Verdacht auf Brustkrebs. Da
schon vorher feststand, dass es sich höchstwahrscheinlich um einen
bösartigen Tumor handelt, hat der Chirurg von vorn herein ein
größeres Gewebestück entnommen. Doch weil 80 Prozent Sicherheit in
der Medizin nicht reichen, wird das Gewebe zur genaueren Abklärung
ins Labor geschickt.
Dort ist Oberarzt Dr. Walter Widder gerade in seinen weißen Kittel
geschlüpft. Eigentlich arbeitet er am Pathologischen Institut in
Feldkirch. Doch seit kurzem pendelt er abwechselnd mit einer Kollegin
jeden Mittwoch nach Bregenz um die Gewebeproben zu untersuchen. Für
die Schnellschnittdiagnostik wird das fragliche Gewebe tiefgefroren,
mit dem sogenannten Miktrotom in wenige Tausendstel Millimeter dünne
Scheiben geschnitten und gefärbt. Anschließend kann der Pathologe die
Zellen unter dem Mikroskop beurteilen.
Dann, nach nur zehn Minuten die im vorliegenden Fall unerfreuliche
Gewissheit: Der knapp 1,2 Zentimeter große Tumor ist bösartig. Sofort
nach der Diagnose operiert der Chirurg weiter. Denn um die
Heilungschancen der Patientin zu verbessern, müssen auch die
Lymphknoten aus den Achselhöhlen entfernt werden.
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