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Krank in die Arbeit gehen, schadet Wirtschaft mehr als daheimbleiben

Mitarbeiter, die trotz Krankheit in die Arbeit gehen, verursachen einer Studie zufolge einen volkswirtschaftlichen Schaden in schwindelerregender Höhe.

Der sogenannte Präsentismus – also Präsenz am Arbeitsplatz, obwohl man noch nicht auskuriert ist – komme die deutschen Unternehmen fast doppelt so teuer zu stehen wie die reinen Fehlzeiten kranker Mitarbeiter, die zu Hause bleiben. Das geht aus einer am Dienstag in Frankfurt veröffentlichten Studie der Beratungsfirma Booz & Company im Auftrag der Felix-Burda-Stiftung hervor.

Insgesamt schmälerten kranke Arbeitnehmer das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Jahr um fast ein Zehntel (9 Prozent). Würden alle Beschäftigten bis zur Genesung daheimbleiben, wären die Kosten weitaus geringer, heißt es in der Analyse. Ein Weg aus dieser Misere sei mehr betriebliche Gesundheitsvorsorge in den Unternehmen.

Mehr Fehler, mehr Unfälle

Die Untersuchung geht davon aus, dass kranke Beschäftigte am Arbeitsplatz nicht nur weniger leisten, sondern auch mehr Fehler machen und sogar häufiger Opfer eines Unfalls werden. Präsentismus begünstige zudem chronische Krankheiten. Daher komme das Problem die Arbeitgeber und die Wirtschaft am Ende weitaus teurer zu stehen. So summierten sich pro Jahr die Kosten für die reinen Fehlzeiten von Erkrankten auf 1.197 Euro pro Mitarbeiter. Die versteckten Kosten des Präsentismus dagegen lägen bei 2.394 Euro.

Die Felix-Burda-Stiftung wurde 2001 gegründet und unterstützt neben der Darmkrebs-Prävention auch die Gesundheitsvorsorge generell.

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