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Kräfteverhältnisse in Bosnien kaum verändert

Die Kommunalwahlen in Bosnien-Herzegowina haben die politischen Kräfteverhältnisse in dem in zwei Landesteile geteilten Balkan-Staat nur unwesentlich verändert. Die bisher größten Parteien, die bosniakische (muslimische) SDA von Sulejman Tihic und der serbische Bund der Unabhängigen Sozialdemokraten (SNSD) des Premiers der Republika Srpska, Milorad Dodik, haben ihre Positionen weiter gefestigt.

Die staatliche Wahlkommission bestätigte in der Nacht den Sieg des SNSD in 32 Gemeinden und den Sieg der SDA in 28 Gemeinden. In 25 Gemeinden lag am Montagvormittag noch kein offizielles Ergebnis vor; das Endergebnis muss bis zum 4. November feststehen.

Die bosniakische SDA, die bisher 32 Bürgermeister stellte, will sechs Gemeindechefs dazugewonnen haben. Der bosnisch-serbische SNSD will sogar 20 Bürgermeister hinzugewonnen haben.

Die führende Partei der kroatischen Volksgruppe ist weiterhin die Kroatische Demokratische Gemeinschaft Bosnien-Herzegowinas (HDZ-BIH) von Dragan Covic. Sie stellt nach eigenen Angaben künftig 17 Bürgermeister, 15 davon hat die Wahlkommission bereits bestätigt. Auch die Serbische Demokratische Partei (SDS), gegründet vom einstigen Präsidenten der Republika Srpska und vor dem UNO-Kriegsverbrechertribunal angeklagten Radovan Karadzic, wird laut Wahlkommission in 15 Gemeinden den Ortschef stellen.

Die als multiethnisch geltende Sozialdemokratische Partei (SPD) von Zlatko Lagumdzija zeigte sich zufrieden mit den Wahlergebnissen, obwohl sie nach offiziellen Angaben nur mehr in neun statt wie bisher zwölf Gemeinden den Bürgermeister stellen wird.

Als großer Verlierer steht die SBiH des Vorsitzenden des bosnischen Staatspräsidiums, Haris Silajdzic, da. Sie stellt laut inoffiziellen Ergebnissen künftig nur vier Bürgermeister, will aber zumindest die Gemeinderätezahl verdoppelt haben

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